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DAK Psychreport : Fehltage aufgrund psychischer Erkrankung erreicht neuen Höchststand

DAK Psychreport: Fehltage aufgrund psychischer Erkrankung erreichen neuen Höchststand

BGM Studien

Der Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen scheint unaufhaltsam. Diese besorgniserregende Entwicklung zeigt der diesjährige DAK Psychreport , der auf den Zahlen der Krankschreibungen aller bei der DAK versicherten Arbeitnehmer:innen basiert.

Hierfür hat das Berliner IGES Institut im Auftrag der DAK alle Fehlzeiten analysiert, die mittels einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aufgrund einer psychischen Diagnose bei der Krankenversicherung gemeldet wurden.

Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen

Der Trend zu immer mehr psychisch bedingten Fehlzeiten ist schon seit einigen Jahren zu beobachten. Doch 2021 lag die Zahl der Arbeitsausfälle bei 276 Fehltagen pro 100 Versicherten. Das entspricht einem Anstieg von 41 % gegenüber dem Krankenstand von vor zehn Jahren und damit einem neuen Höchststand. Gleichzeitig ist die Zahl der Fehltage über alle Erkrankungsgruppen hinweg jedoch gesunken, sodass hier von einem spezifischen Problem auszugehen ist. Dieses wird noch deutlicher, wenn das Krankenstands Geschehen von 2021 dem aus dem Jahr 2000 gegenübergestellt wird: Hier verzeichnen die psychischen Erkrankungen mit einem Zuwachs von 166 Fehltagen pro 100 Versicherten den mit Abstand größten Anstieg, während Erkrankungen des Atmungssystems (-86 Tage), des Kreislaufsystems (-35 Tage) und des Verdauungssystems (-25 Tage) im gleichen Zeitraum sogar einen deutlichen Rückgang der Fehlzeiten aufweisen.

Fehlzeitenanstieg

Rasanter Anstieg auch bei der Dauer der Krankschreibung

Nicht nur die Anzahl der psychisch krankheitsbedingten Fehltage steigt, auch die Dauer der Krankschreibung hat in den letzten Jahren zugenommen und lag 2021 bei durchschnittlich 39,2 Tagen pro Fall. Zum Vergleich: 2011 betrug die Falldauer im Durchschnitt 32,3 Tage. Dieser Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass inzwischen sehr viel weniger kurze bis mittellange Krankschreibungen erfolgen.

Häufigste psychische Diagnosen: Neurotische und affektive Störungen

Mehr als jede zweite Krankschreibung (51,2 %) wird aufgrund einer neurotischen, Belastungs- oder somatoformen Störung ausgestellt. Hierzu gehören vor allem Angststörungen oder Anpassungsstörungen. Ebenfalls sehr häufig sind Krankschreibungen infolge von affektiven Störungen (40,8 %), zu denen auch Depressionen zählen. Dagegen sind Fehlzeiten wegen Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (3,3 %), schizotype Störungen wie Schizophrenie (1,6 %) und sonstige psychische und Verhaltensstörungen (3,1 %) eher selten.

Im Vergleich zu 2011 zeigt sich 2021 in nahezu allen Einzeldiagnosen ein Anstieg in den Fehltagen: Am stärksten ist der Anstieg bei den Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (+ 85,6 %), gefolgt von anderen Angststörungen (+ 76,6 %), anderen neurotischen Störungen (+ 43,8%) und Depressionen (+ 33,4 %), wohingegen der Anstieg der somatoformen Störungen (+ 6,4 %) vergleichsweise gering ausfällt.

Am stärksten betroffen: Frauen ab 55 Jahren

Am stärksten betroffen von dem Anstieg der Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind Frauen ab 55 Jahren. In der Gruppe der 55-59-jährigen Frauen stieg der Krankenstand im Vergleich zu 2019 um 14 %, in der Gruppe der über 60-Jährigen sogar um 20 %. Im direkten Vergleich der Geschlechter verzeichnet der DAK Psychreport für 2021 insgesamt 690 Fehltage pro 100 Versicherte bei Frauen über 60 Jahren, bei gleichaltrigen Männern sind es gerade einmal 422 Tage pro 100 Versicherte. 
 
Doch nicht nur die Anzahl der Fehltage, auch die Art der psychischen Erkrankungen unterscheidet sich zwischen Männern und Frauen: Während Männer generell häufiger wegen den Folgen von Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen) krankgeschrieben werden, ist die psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeit bei Frauen besonders häufig auf Angststörungen zurückzuführen.

Gegenüberstellung der Fehltage bei Frauen und Männern

Arbeitsausfälle: Das Branchenrating 

Nicht nur Geschlecht und Alter sind Faktoren, die der DAK Psychreport bei der Auswertung der Fehlzeiten berücksichtigt, auch die psychische Belastung bzw. Arbeitsunfähigkeit einzelner Branchen wurden genauer analysiert und verglichen. Dabei zeigt sich, dass 2021 (mit 397 Fehltagen pro 100 Versicherte) die meisten Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen von Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind, gemeldet wurden. Zu den restlichen Top 5 Branchen mit den meisten Fehlzeiten gehört die öffentliche Verwaltung (mit 328 Fehltagen), Bildung, Kultur und Medien (288 Fehltage), Verkehr, Lagerei und Kurierdienste (272) und die Handelsbranche (266 Fehltage). 

Auch interessant: laut DAK sind die Wirtschaftsgruppen die den höchsten Anstieg psychisch bedingter Fehltage, im Vergleich zum Vorjahr (2020), aufweisen Bildung, Kultur und Medien (mit einem Anstieg von 25 Fehltagen), Gesundheitswesen (Anstieg von 20 Fehltagen), und Land-, Forst-, Energie- und Abfallwirtschaft. Gesamt lässt sich allein schon im Vergleich zum letzten Jahr (2020) ein Anstieg von ganzen elf Fehltagen in allen Branchen verzeichnen.

Branchenranking Arbeitsausfälle 2021 DAK

Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen im Arbeitsbereich  

Unabhängig von der Berufsgruppe stellt eine psychische Erkrankung für die Betroffenen eine erhebliche psychische Belastung und Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität dar, die nicht nur die Arbeitsunfähigkeit betrifft. Die Corona-Pandemie hat die Situation der Betroffenen erschwert, denn die Rückkehr in den Berufsalltag war und ist unter den aktuellen Bedingungen oftmals schwieriger als zuvor. Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass psychische Erkrankungen vor allem im Arbeitsbereich noch immer ein Tabu sind und die Unternehmen gefordert sind, ihr Augenmerk auf diese Probleme zu richten. Umso wichtiger seien breit angelegte Aufklärungskampagnen, die zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen, so Storm im DAK Psychreport. 

Ein gezielt eingesetztes Betriebliches Gesundheitsmanagement kann nicht nur eine präventive Maßnahme bilden, sondern auch bei der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen im Arbeitsumfeld helfen. Mit machtfit bieten Unternehmen ein ganzheitliches BGM an. In der breiten Angebotspalette findet jede:r Mitarbeitende ein Angebot passend zu den eigenen Interessen und Lebensumständen. 

Fazit

Der aktuelle Psychreport der DAK zeigt, der Arbeitsausfall wegen psychischen Krankheiten erreicht einen neuen Höchststand. Nicht nur die Anzahl der Fehltage aufgrund von psychischen Krankheiten zeigt einen rasanten Anstieg auch die Dauer der Krankschreibungsfälle war so hoch wie nie zuvor. Frauen ab 55 Jahren zeigen die mit Abstand höchste Steigungsrate unter allen Beschäftigten. Zu den häufigsten Krankschreibungsgründen zählen neurotische, Belastungs- oder somatoforme Störungen, zu denen Angststörungen zählen. Im Branchenvergleich hatte das Gesundheitswesen mit 397 Psych-Fehltagen je 100 Versicherte die meisten Ausfälle. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hilft die Entstigmatisierung im Arbeitsumfeld und passende Unterstützungsangebote durch den Arbeitgeber. 

 

 

Quelle

  1. https://www.dak.de/dak/bundesthemen/psychreport-2022-2533048.html#/

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