Die 5 größten Mythen über erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung
Doch in der Realität gibt es einige Hürden zu überwinden, die auf irrtümlichen und häufig praktizierten Annahmen im BGM-Bereich beruhen. Wir zeigen Ihnen, was die größten Mythen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sind und was erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung wirklich ausmacht.
Mythos 1: Ein Sportangebot schafft fitte Mitarbeiter
Viele Unternehmen glauben, dass sie für eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung lediglich einige Sportkurse anbieten müssen. Dadurch werden jedoch häufig nur Mitarbeiter im Unternehmen erreicht, die bereits fit und aktiv sind. Arbeitnehmer, welche sich bisher nicht für das Thema Gesundheit interessiert haben oder ein generelle Abneigung gegen Sport haben, fühlen sich dagegen von solchen Maßnahmen abgeschreckt. Sie müssen von anderen Gesundheitsangeboten profitieren können, beispielsweise von Entspannungskursen wie Yoga oder Tai Chi, aber auch von gesonderten Gesundheitsreisen oder entspannenden Massagen. Auch verschiedene Angebote zur Förderung der gesunden Ernährung wie Ernährungsberatungen oder Kochkurse können Arbeitnehmern dabei helfen das Thema gesunde Ernährung anzunehmen, was im BGM-Bereich ebenfalls einen wichtigen Teil ausmacht und die individuelle Gesundheit der Mitarbeiter fördert.
Durch den kontinuierlichen Anstieg von psychischen Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen, die ihren Ursprung häufig in stressigen und festgefahren Arbeitssituationen haben, ist es zudem wichtig ein großes Angebot an präventiven Maßnahmen zu bieten.1 Dazu gehören beispielsweise Kurse zur Stressbewältigung und Suchtprävention, die Mitarbeitern helfen können mit alltäglichem Arbeitsstress umzugehen und einen gesunden Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben zu finden. Weiterführende Tipps und Informationen, wie man nicht nur die gesunden Mitarbeiter mit betrieblicher Gesundheitsförderung erreicht, erhalten Sie im Artikel über BGM-Maßnahmen.
Mythos 2: Viel hilft viel – je mehr Angebote, desto erfolgreicher das BGM
Viele Unternehmen versuchen ihren Mitarbeitern so viele Angebote wie möglich zur Verfügung zu stellen, um verschiedene Interessen- und Altersgruppen bestmöglich abzudecken. Problematisch wird es dabei jedoch, wenn die Belegschaft sehr heterogen ist und es zu viele verschiedene Vorlieben der einzelnen Mitarbeiter gibt. Von Ernährung, Entspannung über Suchtprävention und Stressprävention bis hin zu Bewegungsangeboten wie Aquagymnastik, Bootcamp oder Zumba: Es ist schwierig alle möglichen Maßnahmen anzubieten ohne die eigenen finanziellen und personellen Ressourcen des Unternehmens vollständig zu überlasten.
Um trotzdem die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen, können Unternehmen mit externen BGM-Anbietern wie machtfit kooperieren. So stellt machtfit den Mitarbeitern eine große Palette an Gesundheitsangeboten über die digitale Plattform und die eigene App zur Verfügung. Dabei profitieren die Arbeitnehmer von einem starken deutschlandweiten Netzwerk aus über 5.000 Gesundheitsanbietern, zu denen regionale Studios, aber auch Onlineangebote wie Bodychange, Weight Watchers, Freeeletics oder Gymondo gehören. Da die Angebote von zertifizierten Anbietern stammen, können Unternehmen dabei mit bis zu 600 Euro pro Jahr und Mitarbeiter unterstützt werden. Mit einem eigenen Plattformzugang kann jeder Beschäftigte so an 365 Tagen im Jahr passende Angebote in seiner Nähe buchen und sich die eigene Gesundheitsförderung so abwechslungsreich und individuell gestalten wie möglich.
Mythos 3: Was bei anderen Unternehmen funktioniert, hilft auch bei mir
Jede Unternehmenszusammensetzung ist einzigartig und jeder einzelne Mitarbeiter hat verschiedene Anforderungen an eine betriebliche Gesundheitsförderung. Maßnahmen, welche für das eine Unternehmen ideal sein können und für eine hohe Beteiligungsquote sorgen, können in einem anderen Betrieb wenig Wirkung zeigen. Nicht nur die Größe des Unternehmens und die Belegschaft kann sich unterscheiden, auch die beruflichen Tätigkeiten und die damit einhergehenden gesundheitlichen Bedürfnisse können voneinander abweichen. So hat eine Belegschaft, die prozentuell mehr Arbeit sitzend im Büro verrichtet, oft andere gesundheitliche Beschwerden als eine, die ausschließlich körperliche Arbeit ausübt.
Daher sollte im ersten Schritt eine Analyse des eigenen Unternehmens stattfinden, in der die Alters- und Geschlechtsstruktur, die auszuführenden Tätigkeiten und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter untersucht und festgehalten werden. Diese können mithilfe von Online-Umfragen schnell und effektiv schriftlich erfasst und ausgewertet werden. Um das physische sowie psychische Wohlergehen der Mitarbeiter und deren Bedürfnissen an eine betriebliche Gesundheitsförderung noch konkreter zu ermitteln, können Führungskräfte diese Thematik auch in Mitarbeitergesprächen ansprechen und schriftlich festhalten. Anschließend kann passend zur Unternehmensgröße und den finanziellen Möglichkeiten ein Maßnahmenkatalog entwickelt werden, welche die wichtigsten Bedürfnisse der Mitarbeiter aufgreift und mit passenden Angeboten abdeckt. Dabei können einzelne exemplarische Maßnahmen von anderen Betrieben aufgegriffen werden, ohne das komplette betriebliche Gesundheitsmanagement zu kopieren.
Mythos 4: Ein Gesundheitstag reicht für betriebliche Gesundheitsförderung
Für Unternehmen ist ein Gesundheitstag eine praktische Möglichkeit, um Gesundheitsthemen im Betrieb anzusprechen und Mitarbeitern die Chance zu geben, sich über verschiedene Angebote zu informieren. Neben den Krankenkassen können auch professionelle Checklisten dabei helfen, dass dieser Tag ein voller Erfolg wird. Aber auch wenn Arbeitnehmer diese Veranstaltungen als positive Bemühungen des Unternehmens wahrnehmen, so haben sie doch selten einen langfristigen Effekt oder tragen zu einer Verhaltensänderung der Mitarbeiter bei.4 Ein einmaliger Gesundheitstag verändert zudem keine Verhältnisse am Arbeitsplatz und ist daher eher eine kurzfristige Maßnahme im BGM-Bereich. Aber der der Tag kann beispielsweise dafür genutzt werden, um die Mitarbeiter für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren und Erkenntnisse, die über die Mitarbeiter gemacht werden, strategisch für die Weiterentwicklung des BGMs zu verwenden. Zusätzlich dazu muss jedoch auch im Rest des Jahres daran gearbeitet werden, mit anderen Maßnahmen das gesundheitsbewusste Verhalten der Mitarbeiter zu stärken und den Mitarbeitern bereits bestehende Angebote näherzubringen und auf diese aufmerksam machen.4 5
Mythos 5: Ein BGM geschieht von heute auf morgen
Bei der Verankerung eines erfolgreichen BGMs im Unternehmen geht es darum, gesundheitsfördernde Maßnahmen systematisch umzusetzen und Rahmenbedingungen für gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Gleichzeitig sollen Mitarbeiter zu einem eigenverantwortlichen und gesundheitsbewussten Verhalten animiert werden. Diese Entwicklung gliedert sich grundlegend in 6 Phasen, welche in dem kompakten Ebook »Die 6 Phasen eines BGM« zur Implementierung eines erfolgreichen BGMs näher erläutert werden. Ganz allgemein sollten im ersten Schritt die strategischen Ziele für die betriebliche Gesundheitsförderung ganz klar definiert und schriftlich festgehalten werden. Im Anschluss sollte der Status Quo im Unternehmen analysiert werden, um die aktuelle Gesundheitssituation im Unternehmen zu erfassen. Im Anschluss sollten operative Ziele für das Unternehmen festgelegt werden und dazu passende Maßnahmen erarbeitet werden. Diese sollten in einem realistischen Zeitplan geplant und umgesetzt werden. Diese Realisierung sollte durch eine Prozessbewertung überprüft werden. Die Ergebnisse dieser Ermittlung können wiederrum genutzt werden, um die Ziele oder Maßnahmen anzupassen.
Betriebliche Gesundheitsförderung ist dabei ein Change-Management Prozess und dieser Prozess kann langwierig sein. Change bedeutet, dass das Unternehmen sich grundlegend verändert und bei der Einführung eines BGMs bedeutet dies, dass Gesundheit im Unternehmen einen viel höheren Stellenwert bekommt als vorher. Die Unternehmenswerte werden neu sortiert und stärker auf das Wohlergehen der Mitarbeiter gerichtet. Außerdem wird die Notwendigkeit einer gesunden Belegschaft erkannt und nicht mehr unterschätzt.6 Betriebliches Gesundheitsmanagement kann also nicht über Nacht entwickelt und etabliert werden, sondern sollte vielmehr als fortwährender Prozess verstanden werden, der stetig angepasst und verbessert wird.
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Quellen
- vgl. Marshall, J.; Hildebrandt, S.; Sydow, H.; und Nolting, H. (2017) »Gesundheitsreport 2017: Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten« URL: https://www.dak.de/dak/download/gesundheitsreport-2017-1885298.pdf [28.08.2018]
- vgl. Matyssek, A. (2007) »Mensch, du bist wichtig! – Wertschätzung als salutogener Faktor der Führungsbeziehung« In: Bärenz, P.; Metz, A. & Rothe, H. (Hrsg.) Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit. Kröning: Asanger Verlag.
- vgl. Senseble (2018) »Gesundheitstag in Ihrem Unternehmen – Betriebliche Gesundheitsförderung in der Praxis« URL: https://www.senseble.de/bgm/bgf/gesundheitstag#Ziele_fuer_den_Gesundheitstag_Vorteile_038_Nachteile [28.08.2018]
- Thranberend, A. (2016) »Warum ein Gesundheitstag noch kein BGM ist« URL: https://www.angelique-thranberend.com/warum-ein-gesundheitstag-noch-kein-bgm-ist/ [28.08.2018]
- vgl. Lützkendorf, C. (2018) »Betriebliches Gesundheitsmanagement – Mehr als nur Bewegung« URL: https://wehrmed.de/article/3344-betriebliches-gesundheitsmanagement-mehr-als-nur-bewegung.html [28.08.2018]
- vgl. Prof. Dr. Schaff, A. (2017) »Betriebliches Gesundheitsmanagement ist eigentlich ein Change Management Prozess« URL: http://www.fom-blog.de/2017/05/betriebliches-gesundheitsmanagement-ist-eigentlich-ein-change-management-prozess/ [28.08.2018]
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