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Quiet Quitting: Was Unternehmen jetzt tun können?

Mitarbeitermotivation
Das Wichtigste in Kürze:

  • Durch die Pandemie haben sich Mitarbeitende an anderen Werten (z. B. gute Work-Life-Balance, mehr Zeit mit der Familie) orientiert.
  • Noch immer leisten Mitarbeitende eine erhebliche Anzahl an Überstunden, angesichts des Personalmangels würde ein plötzlicher Stopp der Überstunden erhebliche Beeinträchtigungen für die Unternehmen zur Folge haben.
  • Unternehmen müssen in eine gesunde Unternehmenskultur mit fairen Arbeitszeiten, angemessener Vergütung und ehrlicher Wertschätzung investieren, um ihre Mitarbeitenden zu motivieren  

In den USA ist Quiet Quitting bereits verbreitet, immer mehr Beschäftigte identifizieren sich als Quiet Quitter, also Personen, die nur noch »Dienst nach Vorschrift« leisten. Der Fokus liegt auf den besprochenen bzw. vertraglich festgelegten Aufgabenbereich und es gibt kein zusätzliches Engagement seitens der Mitarbeitenden mehr. Für Unternehmen kann dieses Verhalten zu sinkenden Produktivität führen und den Unternehmenserfolg beeinflussen. Der Fokus auf Mitarbeiterbindung, Wertschätzung und Mitarbeiterengagement ist daher gerade jetzt besonders wichtig.

Was bedeutet Quiet Quitting genau?

In den sozialen Medien ist der Begriff in aller Munde und immer mehr Beschäftigte scheinen sich damit zu identifizieren. Die Rede ist von »Quiet Quitting« (engl. für »stille Kündigung«), was bedeutet, dass jemand in seinem Job nur das Nötigste erledigt und nicht mehr. Das heißt: Der Computer wird pünktlich heruntergefahren und nach Feierabend werden keine beruflichen Anrufe entgegengenommen oder E-Mails beantwortet, auch Wochenenddienste oder Überstunden gibt es nicht mehr. Eigentlich ist dieses Phänomen gar nicht neu. In Deutschland kennt man es unter dem Begriff »Dienst nach Vorschrift«: Das, was verlangt wird, wird erledigt, aber eben nicht mehr.

Warum ist Quiet Quitting ausgerechnet jetzt Thema?

Dass Quiet Quitting gerade jetzt wieder im Fokus der Öffentlichkeit steht, hat mehrere Gründe. Einer davon ist die Corona-Pandemie, die nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch den Blick der Beschäftigten auf die Arbeit verändert hat. Sie fühlen sich gestresst, überlastet, erfahren zu wenig Wertschätzung und dass, obwohl sie bei der Arbeit oft mehr machen, als sie eigentlich müssten.  

Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Wertschätzung der Vorgesetzten. Bleibt diese aus und kommen dann noch andere Faktoren hinzu, wie zum Beispiel fehlende emotionale Bindung zum Unternehmen, unbezahlte Überstunden, überzogene Erwartungen und ein zu hoher Leistungsdruck, ist der Weg zur leisen Kündigung nicht mehr weit. Durch den zunehmenden – auch pandemiebedingten – Fachkräfte- und Personalmangel wurde das Problem vielerorts noch verschärft.

Ein weiterer Punkt ist die pandemiebedingte Aufweichung der Arbeitsstrukturen mit der Möglichkeit, im Homeoffice oder mobil zu arbeiten. Diese bringt eine Flexibilität mit sich, die einerseits die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern kann. Andererseits besteht jedoch die Gefahr, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend verschwimmen, was das Wohlbefinden und die seelische Gesundheit stark beeinträchtigen kann.

Inzwischen sind viele Menschen nicht mehr bereit, Anforderungen, die eigentlich nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehören, die sie bislang aber immer (unbezahlt) erledigt haben, zu erfüllen. Den Mitarbeitenden ist heute eine gute Work-Life-Balance deutlich wichtiger als noch vor einigen Jahren. Heutzutage ist man sich bewusster, welche Effekte Stress haben kann und beugt vor, indem man genügend Zeit mit der Familie, Freunden und Hobbys verbringt.

Ist Quiet Quitting auch in Deutschland Thema?

In den USA ist dies gerade ein großes Thema, aber auch in Deutschland gibt es immer mehr Beschäftigte, die sich nicht mehr über das Notwendige hinaus in ihrem Job engagieren möchten. Und das tun derzeit noch viele: Etwa 12 % der deutschen Arbeitnehmer:innen leisten Überstunden – das sind im Durchschnitt 4,5 Millionen Menschen. Und diese Überstunden wurden in knapp 22 % der Fälle nicht bezahlt.

Insofern ist der Rückzug aus der Mehrarbeit und die Fokussierung auf die eigentlichen Arbeitsaufgaben auch hierzulande durchaus möglich. In welchem Ausmaß sich dies auf welche Weise zeigen wird, ist allerdings schwer zu sagen. Auf jeden Fall sollten Unternehmen am besten schon von vornherein gute Rahmen- und Arbeitsbedingungen schaffen, sodass Mitarbeitende sich nicht zum Quiet Quitting gezwungen fühlen.

Was können Führungskräfte tun?

Führungskräfte müssen ein Problembewusstsein für die stille Kündigung entwickeln und verstehen, dass es sich hierbei nicht um eine „innere Kündigung“ handelt. Denn anders als bei der inneren Kündigung, bei der die Beschäftigten aus mangelnder Motivation heraus wichtige Arbeiten nicht mehr erledigen, bedeutet die stille Kündigung, dass durchaus alle vertraglich vereinbarten Anforderungen erfüllt werden. Die Beschäftigten sind also keineswegs unmotiviert, sondern sie setzen nur andere Prioritäten, ziehen Grenzen in ihrem Engagement und vermeiden auf diese Weise Überlastungen.  Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden dabei, klare Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit zu ziehen und bleiben Sie in Ihren Erwartungen realistisch. Geben Sie regelmäßig formelles und informelles Feedback, um die Entwicklung des Einzelnen zu fördern. Und zeigen Sie Ihren Beschäftigten Ihre Wertschätzung – für sie und ihre Arbeit. 

Eine gesunde Unternehmenskultur ist die Basis für eine langfristige Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Dabei sind auch die richtigen Benefits wichtig. Alleine eine gute Bezahlung ist dabei nicht ausreichend, es verlangt mehr. Einer der wichtigsten Mitarbeiterbenefits ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). Mit den passenden Gesundheitsangeboten zeigen Unternehmen ihren Beschäftigten Wertschätzung, was sich in einer höheren Arbeitszufriedenheit und Motivation bemerkbar macht. Mit der Gesundheitsplattform machtfit erhalten Sie und Ihre Mitarbeitende Zugriff auf ein modernes BGM mit einer breiten Angebotspalette hybrider Maßnahmen aus den Bereichen Ernährung, Entspannung und Bewegung. 

Fazit  

Durch die Pandemie hat ein Wertewandel bei den Beschäftigten stattgefunden, die nun vermehrt auf eine bessere Work-Life-Balance achten. Dazu gehört auch, dass die Zusatzaufgaben, die eigentlich nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehören, weniger oft oder gar nicht mehr übernehmen – schon gar nicht ohne Bezahlung. Damit aus der leisen Kündigung keine innere oder explizite Kündigung wird, müssen die Unternehmen ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und ihre Beschäftigten auf allen Ebenen fördern und unterstützen. Hierzu gehören vor allem die Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit, realistische Erwartungen und regelmäßiges Feedback. 

Quellen

  1. https://www.stern.de/wirtschaft/job/-quiet-quitting—warum-viele-arbeitnehmer-nur-noch-dienst-nach-vorschrift-machen-32661340.html

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