Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) erfolgreich einführen
Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie als Unternehmen die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement aktiv fördern. Wir stellen Ihnen das BGM-Konzept, Maßnahmen der Gesundheitsförderung und die 6 Phasen zur Einführung in Ihrem Unternehmen vor.
Gute Gründe, ein BGM in Ihrem Unternehmen einzuführen
Definition & Ziele: Diese Vorteile bringt Ihnen die Einführung von BGM
BGM kann bei der Optimierung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen (Verhältnisprävention) und bei der Förderung eines gesundheitsorientieren Verhaltens (Verhaltensprävention) der Belegschaft ansetzen. Oft werden die Begriffe Betriebliche Gesundheitsförderung und BGM gleichgesetzt.
Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist jedoch ein Baustein des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Das geplante und strukturierte Vorgehen ist das Differenzierungsmerkmal des BGM. Betriebliche Gesundheitsförderung hingegen verfolgt den Grundsatz der Salutogenese, bzw. Ressourcenstärkung, während die beiden anderen Handlungsfelder des BGM den Fokus eher auf Prävention und die Vermeidung von Risiken und Krankheit legen.
Das Modell der Salutogenese wurde vom Gesundheitswissenschaftler Aaron Antonovsky als Alternative zur Pathogenese entwickelt. Es stellt die theoretische Grundlage für die Praxis der Gesundheitsförderung dar: Es soll erklären, wie Gesundheit entsteht, wie sie trotz Risiken erhalten wird und wie sie gefördert werden kann.
Die Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Verknüpfung im betrieblichen Gesundheitsmanagement
Ganzheitliches BGM: So etablieren Sie ein betriebliches Gesundheitsmanagement nach der Einführung
Unternehmen, die mit einem BGM-Prozess planvoll vorgehen, werden die besten Ergebnisse erzielen. Erfolgsfaktoren sind der Einbezug aller Mitarbeitenden und Führungskräfte und ein strukturelles Vorgehen bei der Einführung: Der Prozess beginnt mit der Analyse, gefolgt von der Durchführung der gesundheitsfördernden Maßnahmen bis hin zur Evaluation. Unser Praxisbeispiel der swb AG zeigt z. B. die Schlüsselrolle der Führungskräfte auf. Um ein nachhaltiges BGM in Ihrem Haus zu implementieren, empfiehlt es sich, folgende idealtypische Phasen zu durchlaufen.
Überblick 6 Phasen BGM-Einführungsprozess
Phase 1: Vorbereitung und Zielsetzungen im BGM
In der ersten Phase werden die Ziele des Betrieblichen Gesundheitsmanagements geklärt. Weiterhin wird der Ist-Status Ihres Unternehmens ermittelt. Führen Sie zunächst eine Bestandsaufnahme durch: Welche gesundheitsfördernden Maßnahmen werden bereits umgesetzt (z. B. gibt es ein BGM-Manager:in oder Mitarbeiterumfragen)?
Erst wenn das konkrete BGM-Ziel feststeht, kann eine Strategie zur Umsetzung konzipiert werden. So wird nach Durchführung der BGM-Maßnahmen, eine Aussage zum Erfolg getroffen. Neben dem Kriterium der Akzeptanz und des Realitätsbezugs der Ziele ist es wichtig, diese zu konkretisieren, um sie messbar zu machen. Auch ist es wichtig, die genaue Zielgruppe und den genauen Zeitraum zu definieren. Im Fokus der Betrieblichen Gesundheitsmanagement Maßnahmen steht immer die Zielerreichung: Denn jede Maßnahme im Betrieblichen Gesundheitsmanagement wird überprüft, ob diese dazu beiträgt, die definierten Ziele zu erreichen. Konnte ein Ziel nicht erreicht werden, können die entsprechenden BGM- Maßnahmen angepasst werden.
- Harte Zielkriterien (wie z.B. Fluktuationsquote, Frühberentung, Berufskrankheiten, Qualität und Produktivität, Fehlzeiten usw.)
- Weiche Zielkriterien (Wohlbefinden, Betriebsklima, Mitarbeiterzufriedenheit, Kreativität usw.)
Weiterhin wird in dieser Phase definiert, welche Abteilungen einbezogen werden, um ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement umzusetzen. Wichtig ist hierbei, dass neben den Führungskräften auch die Mitarbeitenden bezogen werden. Nur so lassen sich ganzheitliche gesundheitsfördernde Maßnahmen umsetzen und es zeigt den Mitarbeitenden, dass ihre Bedürfnisse beachtet werden. Außerdem steigert es die Akzeptanz der entwickelten Maßnahmen.
Auch die Führungskräfte sollten frühestmöglich in die Entwicklung der BGM-Maßnahmen eingebunden werden: Sie sind die tragende Säule, die zum Funktionieren des BGM beiträgt und Vorbild für die Mitarbeitenden in punkto Gesundheit ist.
Phase 2: Strukturaufbau für Ihr erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement
In der zweiten Phase werden Aufgabenbereiche und Verantwortung verteilt. Hier kann z. B. eine Arbeitsgruppe bzw. eines Arbeitskreises »Gesundheit« gegründet werden. Die Mitglieder des Arbeitskreises haben feste Aufgaben und Rollen. Auch ein Gesundheitszirkel aus Mitarbeitenden ist ein kommunikatives und gestaltungsorientiertes Instrument, das zur Bedarfsbestimmung gesundheitsfördernder Maßnahmen zum Einsatz kommt. Der Zirkel arbeitet Verbesserungsvorschläge aus bzw. leitet diese gemeinsam aus Diskussionen her. Hierfür kommen Mitglieder aus ausgewählten Arbeitsbereichen zusammen und gehen so gesundheitliche Probleme direkt aus Sicht der Betroffenen an. Der Strukturaufbau ist erfolgreich, wenn im Steuerungsgremium ein gemeinsames Verständnis von Gesundheit in Ihrem Unternehmen entwickelt wurde.
Beispiele für involvierte Personen der Arbeitsgruppe sind:
Phase 3: Analyse Ressourcen und Belastungen für das BGM-Konzept
Über eine Analyse können Sie feststellen, wo genau Ihr Unternehmen derzeit steht und wo es Handlungsbedarf gibt. Dies ist wichtig, um später die richtigen Maßnahmen durchzuführen. Dafür müssen Faktoren identifiziert werden, die Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten haben, z. B. schlechtes Betriebsklima. Nachdem diese Faktoren bestimmt wurden, können Ressourcen und Potenziale zur Gesundheitsförderung aufgedeckt werden. Um eine aussagekräftige Datenbasis zu erhalten, werden oft mehrere Analyseverfahren miteinander kombiniert.
Die Analyseverfahren werden unterteilt in:
Phase 4: Maßnahmenplanung für Ihr BGM
Die Analyseergebnisse aus der 3. Phase sind die Grundlage, um die langfristige Strategie zu planen. Mit einem Maßnahmenplan für das Betriebliche Gesundheitsmanagement wird festgehalten, wer für bestimmte BGM-Angebote zuständig ist, bis wann sie durchgeführt werden und wie der Erfolg gemessen wird. Auch in dieser Phase sollten die Mitarbeitenden als Experten der eigenen Arbeitssituation und Gesundheit einbezogen werden. Als Instrumente der Beteiligung an der Maßnahmenplanung haben sich Gesundheitszirkel bewährt. Dieser Zirkel macht Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Arbeitsinhalte, Arbeitsorganisation, Kommunikation und Wertschätzung.
Phase 5: Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen
Schließlich werden die geplanten Maßnahmen in die Tat umgesetzt. Bei der Maßnahmendurchführung unterscheidet man zwischen Verhältnis- und Verhaltensprävention.
Die BGM-Maßnahmen lassen sich anhand des GKV-Spitzenverbands folgenden Handlungsfeldern zuordnen (verhältnisbezogene Maßnahmen):
- Gesunde Arbeitsbedingungen schaffen
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Gesunde Führung
- Fehlzeitenmanagement
- Bewegungsförderliche Umgebung
- Gesundheitsgerechte Verpflegung im Arbeitsalltag
- Suchtprävention im Betrieb
Gesunde Beschäftigte durch Arbeits- und Lebensstil (verhaltensbezogene Maßnahmen)
- Stressbewältigung und Ressourcenstärkung
- Bewegungsförderliches Arbeiten und körperlich aktive Beschäftigte
- Gesundheitsgerechte Ernährung im Arbeitsalltag
- Suchtprävention bei den Beschäftigten
Als gutes Beispiel voran sollten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement stets die Führungskräfte gehen und einen gesunden Lebensstil vorleben. Die sozialen Beziehungen und die Wertschätzung von Leistung beeinflussen das Wohlbefinden und die Motivation am Arbeitsplatz sehr stark.
Phase 6: Evaluation der Maßnahmen des BGMs
Nach Durchführung der BGM-Maßnahmen wird die Wirksamkeit untersucht. In der Praxis wird eine Evaluation nur selten stringent durchgeführt. Es ist jedoch ratsam, den BGM-Managementzyklus einzuhalten und somit auch die Evaluation durchzuführen, um Erfolge sichtbar zu machen oder weitere Handlungsbedarfe aufzudecken. So ist der Weg für eine systematische Weiterentwicklung des Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geebnet.
Um den Erfolg des Gesundheitsmanagements zu prüfen, können verschiedene Daten herangezogen werden: Hierzu gehören z. B. der Krankenstand, die Gesundheitsquote und die Teilnahme an gesundheitsfördernden Maßnahmen. Außerdem können die Mitarbeitenden Feedback geben und Wünsche äußern. Eine erneute Mitarbeiterumfrage zur Arbeitszufriedenheit oder subjektiven Gesundheit gibt auch Hinweise auf die Wirksamkeit der Gesundheitsmaßnahmen.
Zentrale Fragen, die zur Evaluation hilfreich sind und gestellt werden sollten:
Für viele Vorgesetzte stellt sich die Frage, wie wirksam Maßnahmen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement sind und wie sie sich auf die Mitarbeiterzufriedenheit und den Unternehmenserfolg auswirken. Dafür hat machtfit mit dem Umfragezentrum Bonn (uzbonn) eine groß angelegte BGM Studie durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass BGM wirkt: Wertschätzung und Mitarbeiterbindung steigen, so dass beispielsweise krankheitsbedingt Fehlzeiten gesenkt werden können.
Interne Kommunikation im Betrieblichen Gesundheitsmanagement als Erfolgsfaktor
Viele Unternehmen bieten Ihren Mitarbeitenden bereits eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Angeboten. Oftmals mangelt es intern allerdings an der Kommunikation dieser Maßnahmen und die Mitarbeitenden kennen die Angebote nicht. Daher gilt es im BGM-Prozess auch ein Kommunikationskonzept zu entwickeln und so die Partizipation zu steigern. Als Unternehmen stehen Ihnen verschiedene Kanäle zur Verfügung, wie z. B. das Unternehmensmagazin, Intranet, E-Mails, Poster oder Flyer als Aushang im Betrieb.
Bei der Gesundheitsplattform machtfit arbeitet ein ganzes Team daran, die BGM–Maßnahmen bei unseren Kunden bekannt zu machen: Das Ziel unseres Kundenmarketings ist, möglichst viele Mitarbeitenden zu motivieren, aktiv zu werden. Wir unterstützen Unternehmen dabei, einen Kommunikationsplan für ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement zu erstellen und umzusetzen.
Individuelle Beratung: Wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg zu einem erfolgreichen Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Kooperationen mit außerbetrieblichen Partnern wie machtfit können Sie beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement unterstützen. machtfit hat es sich zum Auftrag gemacht, das BGM zu modernisieren und ein digitales Health Center für Unternehmen entwickelt: Ein Ort, an dem jeder Mitarbeitende das Richtige für sein Wohlbefinden findet. Neben unseren vielfältigen Gesundheitsangeboten haben Sie als Unternehmen ebenfalls die Möglichkeit, das eigene Gesundheitsmanagement zu digitalisieren und so z. B. Anmeldungen für Grippeimpfungen online abzuwickeln.
Modernes und innovatives Betrieblichen Gesundheitsmanagement findet heute häufig digital statt, insbesondere in Zeiten von Corona, wo gemeinsames Arbeiten oft nicht mehr möglich war. In unserem Leitfaden Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Praxis erfahren Sie, wie moderne Unternehmen das Thema erfolgreich angehen. Laden Sie sich diesen Leitfaden herunter und Sie erhalten exklusive Einblicke in das BGM von TOTAL Deutschland und Deutsche Bahn.
Über machtfit
machtfit bringt Mitarbeitende in Bewegung: Deutschlands führende Gesundheitsplattform bietet Unternehmen eine sichere und einfache digitale Lösung für die Stärkung der Mitarbeitergesundheit und Senkung der Fehlzeiten.
Unser umfassendes Angebot begeistert Mitarbeitende jeden Alters. Ob Fitness, Wellness, Entspannung oder Ernährung – bundesweit motivieren über 6.500 Partner mit Kursen, Trainingsplänen, Mitgliedschaften und Livestreams die ganze Belegschaft dazu, aktiver und gesünder zu leben. Online oder offline. So machen wir Mitarbeitende zufriedener und Unternehmen erfolgreicher!
2011 gegründet, vertrauen heute über 250 Unternehmen auf machtfit. Zu unseren Kunden gehören u. a. Bayer, Vattenfall, Deutsche Bahn oder Lufthansa.