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Was kostet ein Burnout? Die Folgen für die Mitarbeitergesundheit

Was kostet ein Burnout? Die Folgen für die Mitarbeitergesundheit

Personalmanagement
Burnout beschreibt einen Zustand des »Ausgebranntseins«, eine Art körperliche und geistige Erschöpfung, die durch berufliche und andere Überbelastung entsteht. Unsere heutige Gesellschaft wird dem Burnout immer mehr zum Opfer, unter anderem, da der Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung stetig steigt und dieser Beschäftigte stark belastet.

Vor einigen Jahrzehnten gehörte es noch zur Seltenheit, dass jemand auf Grund einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben wird. Heutzutage sieht es anders aus, denn in den letzten Jahren ist die Anzahl an Arbeitsunfähigkeitstagen durch beispielsweise Burnout oder Depressionen gestiegen. Zwischen 2006 und 2016 konnte man laut des DAK Gesundheitsreports einen Anstieg von 121,7 auf 246,2 Arbeitsunfähigkeitstagen anlässlich dieser Krankheitstypen verzeichnen.

Diese Zahlen haben nicht nur Auswirkungen auf das persönliche und berufliche Leben der Betroffenen, sondern können auch wirtschaftliche Schäden für Unternehmen herbeirufen. Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur eine Abnahme der allgemeinen Motivation der Beschäftigten, sondern auch eingeschränkte Leistungsfähigkeit und lange Ausfallzeiten der betroffenen Mitarbeiter sowie eine Mehrbelastung der Kollegen. Die meisten Ursachen für Burnout sind am Arbeitsplatz und in der Arbeitsweise eines Menschen zu finden. Auch wenn beispielsweise Multitasking oft als eine positive Fähigkeit gesehen wird, zählt das gleichzeitige Betreuen von verschiedenen Aufgaben als ein Belastungsfaktor für Burnout. Außerdem zählen ein hoher Termin- und Leistungsdruck, wiederholende Arbeitsvorgänge, sowie die Aufforderungen schnell arbeiten zu müssen zu den meist bekanntesten Ursachen. Auch wenn es sich bei Burnout um eine psychische Erkrankung handelt, hat dieser Zustand des Ausgebranntseins auch Folgen für die körperliche Gesundheit der Betroffenen. Oft leiden diese an Rücken-, Schulter- und Nackenbeschwerden. Auch Müdigkeit, Schlafstörungen und allgemeine Erschöpfung zählen zu den körperlichen Folgen.

 

Die Folgen für Unternehmen

Für Führungskräfte ist auch der wirtschaftliche Aspekt des Burnouts interessant, da die Krankheit für ein Unternehmen sehr hohe Kosten verursachen kann. Der Betroffene leidet an Produktionsverlust und fällt in vielen Fällen für lange Zeit aus, welches Lohnausfallkosten sowie Krankentagegeldkosten mit sich bringt. Jedoch betrifft Burnout nicht nur das Unternehmen und die Betroffenen selbst, sondern auch die Mitarbeiter, die indirekt von dem Betroffenen »angesteckt« werden können. Durch den Ausfall eines Mitarbeiters müssen Kollegen Teile oder den gesamten Arbeitsbereich des ausfallenden Kollegen übernehmen, um die zu leistende Arbeit wieder aufzufangen. Dies kann das Risiko, selbst an Burnout zu erkranken, deutlich erhöhen, da es zu Überbelastung und Unsicherheit im Job führen kann. Es handelt sich somit um einen Teufelskreis, weshalb die Prävention von den ersten Burnout-Fällen umso wichtiger ist.

 

Der Einfluss auf Unternehmenskultur und Mitarbeiterzufriedenheit

Des Weiteren führen Burnout-Fälle zu einer Belastung der Unternehmenskultur, bei der die gesunden Mitarbeiter sich immer weniger mit dem Unternehmen identifizieren können. Zu sehen, dass viele Arbeitskollegen ausgebrannt und für längere Zeit krank sind, erweckt auch ein Misstrauen der anderen Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen. Oft fühlen sich Mitarbeiter dadurch bei ihrem Arbeitgeber unwohl und nicht mehr in guten Händen. Dies trägt langfristig zu einem großen Know-how und Imageverlust des Unternehmens bei, und führt zu großen wirtschaftlichen Schäden. Abhängig von der Position der Erkrankten, können die Kosten für das Unternehmen pro Burnout-Fall zwischen 50.000 und 100.000 EUR betragen. Je nach Position des Burnout-Betroffenen kann ein noch größer wirtschaftlicher Schaden eintreten. Fällt ein Vertriebsmitarbeiter für mehrere Monate aus, können in den wenigsten Fällen seine budgetierten Jahresumsätze von Kollegen zu 100 % aufgefangen werden. In umsatzrelevanten Funktionen können daher die Burnout-Kosten ein vielfaches der reinen Gehalts- und Nebenkosten betragen. Für Führungskräfte ist das Verfehlen von Budgetzielen oftmals nicht durch krankheitsbedingte Ausfälle der Belegschaften zu begründen. Inzwischen gibt es sogar Möglichkeiten für Unternehmen, die genaueren Kosten für Burnout-Fälle online zu berechnen.

 

Burnout durch Gesundheitsprävention im Unternehmen verhindern

Diese Folgen verdeutlichen, wie wichtig es ist, Burnout präventiv vorzubeugen, sodass so wenig Mitarbeiter wie möglich an Burnout erkranken. Doch wie kann man aus der Perspektive der Führungskraft Burnout vorbeugen? Viele Maßnahmen die dazu dienen, Burnout vorzubeugen sind für Unternehmen nicht besonders kostspielig und zeichnen sich langfristig aus. Ein Beispiel für die Burnout-Prävention seitens der Führungskräfte ist eine faire Feedbackkultur aufrechtzuerhalten. Dazu gehört regelmäßig mit seinen Mitarbeitern Gespräche über Leistungen zu führen, sowie die Anerkennung und das Honorieren von guten Leistungen am Arbeitsplatz. Durch einen motivierenden Führungsstil lassen sich einige Burnout-Fälle verhindern und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auf Dauer hochhalten.

Außerdem sollte man Mitarbeitergespräche dafür nutzen, um eine langfristige Planung der Aufgaben sowie der Zukunft im Betrieb gemeinsam zu gestalten. Somit kann man dazu beitragen, das Stresslevel eines Mitarbeiters deutlich zu senken. Des Weiteren hilft es Mitarbeitern, eine sinnvolle und transparente Urlaubsplanung machen zu können. In den Berufen, in denen sich die Möglichkeit ergibt, bietet es sich an, über eine Jobrotation der Mitarbeiter nachzudenken, welches sich in der Produktion besonders gut realisieren lässt. Das Risiko an Burnout zu erkranken kann durch mehr Abwechslung im Beruf gesenkt werden.

Burnout kann jedoch auch schon bei der Personalauswahl vorgebeugt werden. Viele Unternehmen leiten ihre Bewerber/innen durch verschiedene Assessments oder Persönlichkeitsstudien. Diese Assessments können dazu beitragen, das Burnout-Risiko im Betrieb zu verringern. Bei Personalauswahlen kann geprüft werden, ob der Bewerber zu den bevorstehenden Aufgaben passt und diese problemlos bewältigen kann. Wenn ein Mitarbeiter sich mit seinen Aufgaben wohlfühlt und nicht überfordert ist, ist er auch am Arbeitsplatz zufriedener und kann bessere Arbeit leisten – das Risiko eines Burnouts sinkt.

 

Wie kann ein Burnout durch ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) verhindert werden?

Mithihfe eines BGMs kann man die Mitarbeiter zur Selbstkontrolle motivieren. Durch einen Symptomkatalog zum Thema Burnout können Mitarbeiter sensibilisiert und mit der Krankheit vertraut gemacht werden. So können sie ihr eigenes Risiko zu erkranken einschätzen sowie gegebenenfalls Symptome bei Arbeitskollegen erkennen. Das Bereitstellen von vertraulichen Ansprechpartnern mittels eines BGMs kann für eine individuelle Betreuung sorgen, bei der Probleme im Beruf und Privatleben behandelt werden. Unternehmen, die bereits über ein eigenes BGM verfügen, ist es sinnvoll Fortbildungen sowie Coachings in dem Themenbereich Stressreduzierung und Burnout anzubieten.

 

Problemfall: Burnout – das sensible Thema

Das Thema »Burnout« ist jedoch für das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein sensibles Thema. Offensiv wird es von Unternehmen nur sehr selten bearbeitet. Anders als z.B. Rückenschmerzen ist Burnout ein sensibles Thema für beide Parteien, Arbeitgeber und Betroffener. Das aktive Zugehen auf die Führungskraft oder Personalabteilungen mit der Burnout-Thematik ist eher der seltene Fall. Daher konzentrieren sich viele BGM-Maßnahmen auf Themen wie Bewegung oder Ernährung. Yoga-Kurse in den Büro-Räumen sind z.B. beliebte Instrumente. Doch Burnout muss kein Tabu-Thema bleiben. Gesundheitsplattformen wie machtfit bieten allen Mitarbeitern eine große Auswahl an Themenfeldern an, von Bewegung über Ernährung zu Stress. Der Mitarbeiter kann selbst wählen, welches Thema ihn beschäftigt. Zudem kann er ohne Kenntnis seines Arbeitgebers Burnout-Präventionskurse online oder vor-Ort suchen, buchen und wahrnehmen. So kann das Thema proaktiv im Rahmen des BGMs angegangen werden. Die Anonymität der gewählten Maßnahmen ist für Mitarbeiter ein wesentlicher Aspekt und Vorteil von online-basierten Gesundheitsplattformen wie machtfit.

 

Gesunde Führung als Vorbild

Für Führungskräfte ist es wichtig, dass sie mit einem guten Beispiel vorangehen, um ihre Mitarbeiter zur Selbstkontrolle und Gesundheitsförderung motivieren zu können und die Ernsthaftigkeit der Erkrankung zu verstehen. Führungskräfte sollten deshalb auf ihr eigenes Risiko achten, jedoch auch stets ein Auge auf ihre Mitarbeiter halten und sich für ihren gesundheitlichen Zustand interessieren. Oft kommt es vor, dass Menschen in Führungspositionen sich davor scheuen, zu zeigen, dass auch sie sich um sich selbst kümmern müssen, da sie befürchten vor ihren Mitarbeitern schwach auszusehen. Einige Fälle können leider nicht durch präventiven Maßnahmen verhindert werden. Hier zählt es nun den Wiedereinstig für an Burnout Erkrankte so angenehmen wie möglich zu gestalten. Es ist wichtig, den Mitarbeiter nicht in ihre ursprüngliche Rolle im Unternehmen zu drängen. Oft hilft es, dem Mitarbeiter ein halbtägiges Arbeiten zu ermöglichen oder seine Arbeitsaufgaben umzudefinieren, so dass sie mehr auf den Beschäftigten abgestimmt sind. Des Weiteren kann man sich durch Absprachen auf eine reduzierte Stundenzahl, ein reduziertes Gehalt und das Reduzieren des Aufgabenfeldes einigen. Um Rückfälle zu vermeiden ist es besonders bei Wiedereinsteigern wichtig, Verständnis für berufliche und private Probleme zu zeigen. Burnout sollte von Unternehmen ständig präventiv behandelt werden, nicht erst wenn der Krankenstand steigt oder der Mitarbeiter langfristig ausfällt. Die Möglichkeiten sind im Zeitalter der Digitalisierung vielfach und umfassend und Personalverantwortliche sollten diese nutzen.

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  • Bei der Vorbereitung und Planung einer psychischen Gefährdungsbeurteilung
  • Bei der Festlegung & Bewertung der Belastungsfaktoren
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Quellen

  1. vgl. Mercuri Urval (2017) »Burnout – so verringern Sie das Risiko für den Unternehmenserfolg« URL: http://mercuriurval-blog.de/burnout-so-verringern-sie-das-risiko-fuer-den-unternehmenserfolg/ [15.12.2017]
  2. vgl. Marshall, J.; Hildebrandt, S.; Sydow, H.; und Nolting, H. (2017) »Gesundheitsreport 2017: Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten« URL: https://www.dak.de/dak/download/praesentation-iges-2108946.pdf
  3. vgl. Bundesverband Bürohund e.V. (2017) »Betriebswirtschaftlicher Schaden durch psychische Erkrankungen« URL: http://bv-bürohund.de/wirtschaftlicher-schaden/wirtschaftlicher-schaden-fuer-unternehmen/ [13.12.2017]
  4. vgl. WirtschaftsWoche (2012) »Wie Unternehmen dem Burnout vorbeugen können« URL: http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/gesundheit-wie-unternehmen-dem-burnout-vorbeugen-koennen/7361972.html [18.12.2017]
  5. vgl. UBGM (2017) »Burnout-Vermeidung für Unternehmen« URL: http://www.gesundheitsmanagement24.de/praxisleitfaeden-checklisten/burnout-praevention-der-praxisleitfaden/ [14.12.2017]
  6. vgl. Haufe (2017) »Elf Tipps für Führungskräfte« URL: https://www.haufe.de/personal/hr-management/burnout-praevention-was-fuehrungskraefte-tun-koennen_80_113786.html [01.01.2018]

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