Krankenstand in Deutschland steigt: Mit diesen Strategien senken Unternehmen Fehlzeiten
Vorteile, die nachweislich durch ein gutes BGM entstehen und Fehlzeiten reduzieren:
- Verbessert das Sinnerleben am Arbeitsplatz
- Steigert die gefühlte Gerechtigkeit und Wertschätzung durch den Arbeitgebenden
- Vorbeugung altersbedingter Erkrankungen durch präventive Maßnahmen
- Prävention und Verbesserung psychischer Erkrankungen
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat festgestellt, dass die Anzahl der Krankentage weiter steigt. Das sorgt bei Unternehmen für einen höheren Organisationsaufwand und kann bei Kollegen zu einer höheren Arbeitsbelastung führen. Durch die eingeschränkte Produktivität am Arbeitsplatz entstehen weiterhin hohe betriebs- und volkswirtschaftliche Schäden. Das IW hat errechnet, dass mit den Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Sozialversicherung Unternehmen im Jahr 2018 rund 62 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung aufgebracht haben.
Mit der Personalkennzahl Krankenstand können Arbeitgeber feststellen, wie sich Fehlzeiten im Unternehmen oder in einzelnen Abteilungen entwickeln. Diese Personalkennzahl ist zudem ein wichtiges Indiz für die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter. Daher sollten Sie diese Zahl stets im Blick haben. Erfahren Sie, mit welchem Maßnahmen Sie erfolgreich den Krankenstand reduzieren.
Definition und Berechnung des Krankenstands
Ist ein Arbeitnehmer in Deutschland krankgeschrieben, hat er sechs Wochen lang einen Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber.
Der Krankenstand ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl aus dem Personalwesen, um krankheitsbedingte Ausfallzeiten der Mitarbeiter zu messen: Krankenstände werden meist als Verhältnis der erkrankungsbedingten Fehlzeiten zur Soll-Arbeitszeit ermittelt:
Die Kennzahl sollte regelmäßig beobachtet werden, um Auffälligkeiten zu erkennen.
Die gesetzlichen Krankenkassen ermitteln auch jährlich die Arbeitsunfähigkeit ihrer Mitglieder. Die Quelle hierfür sind die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen des Arztes. Daher fehlen hier die Krankentage, die Arbeitnehmer ohne ärztliche Bescheinigung gefehlt haben.
Zeitliche Entwicklung: Krankenstand in Deutschland steigt weiter an
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat festgestellt, dass sich der Trend zu steigenden Fehlzeiten weiter fortsetzt: So waren im Jahr 2018 Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 18,5 Tage krankgeschrieben.
Gründe für Fehlzeiten und die Rolle des Alters der Beschäftigten
Verschiedene Faktoren beeinflussen den Krankenstand: Hier kommen demografische Aspekte der Belegschaft, der individuelle Lebenswandel und die Arbeitsmarktlage zusammen: Bei einer hohen Arbeitslosigkeit gibt es oftmals weniger Fehlzeiten.
Das IW hat festgestellt, dass 23,8 % der Krankheitstage aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen zustande kommen. Hier kommt ein demografischer Effekt zutage: Mit steigendem Alter treten vermehrt Verschleißerscheinungen auf, wie z. B. Muskel- und Skeletterkrankungen. Dies betrifft körperlich belastende Berufe, aber auch Bürojobs. Daher steuern Unternehmen vermehrt mit präventiven Maßnahmen wie einem Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) gegen. Auf Rang zwei befinden sich mit 16,4 % Krankheiten des Atmungssystems. Diese sind oft saisonal bedingt. Seelische Leiden rangierten 2018 aufgrund der langen Genesungsdauer auf Rang zwei der wichtigsten Krankheitsursachen (15,7 % der Krankheitstage).
Demografische Aspekte haben einen starken Einfluss auf den Krankenstand. Das IW hat festgestellt, dass die Genesung älterer Mitarbeiter mehr Zeit benötigt: Mitarbeiter der Generation 55+ fallen doppelt so lange aus wie Beschäftigte der Altersgruppe 35 bis 39.
Krankheitsbedingte Fehlzeiten hängen stark vom Beruf ab
Die Dauer krankheitsbedingter Fehlzeiten hängt stark vom Beruf ab: Das zeigt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Arbeitnehmer in den Berufen mit den höchsten Krankenständen im Jahr 2018 fehlten durchschnittlich 26,3 Tage. In den Berufen mit den niedrigsten Krankenständen waren es nur 12,8 Tage. Die geringsten Ausfallzeiten hatten mit 4,6 Tagen Beschäftigte in den Berufen der Hochschullehre und -forschung, gefolgt von den Berufen in der Softwareentwicklung mit 7,7 Fehltagen.
- Ver- und Entsorgung: 32,5 Tage
- Straßen- und Tunnelwärter: 31,4 Tage
- Berufe in der industriellen Gießerei: 30 Tage
Strategien, um den Krankenstand in Ihrem Unternehmen zu verringern
» Gestalten Sie die Arbeitsplätze gesundheitsfördernd
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist der Grundstein für gesunde Mitarbeiter. Neben den Büromöbeln haben auch Klima, Licht und Lautstärke einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Produktivität Ihrer Mitarbeiter.
» Fördern Sie die Work-Life-Balance
Der Work-Life-Balance kommt immer größere Bedeutung zu: Hierzu tragen flexible Arbeitszeiten, Gleitzeit und Homeoffice bei. Ein hoher Gestaltungsspielraum reduziert zudem Stress und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit. Als Unternehmen können Sie eine gesunde Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter auch durch ein Betriebliches Gesundheitsmanagement unterstützen: Zusammen mit Arbeitskollegen ausgeführt, verbessern Gesundheitsmaßnahmen das Gemeinschaftsgefühl und das Arbeitsklima.
» Zeigen Sie den Mitarbeitern Ihre Wertschätzung
Auch der Mitarbeiterwertschätzung kommt im Fehlzeitenmanagement eine große Bedeutung zu. Durch Weiterbildungen oder durch ein abwechslungsreiches BGM zeigen Sie Ihre Wertschätzung.
» Etablieren Sie einen gesunden Führungsstil
Eine Schlüsselrolle beim Fehlzeitenmanagement kommt den Führungskräften zu: Sie sind Multiplikatoren und Vorbildfunktion für gesundes Arbeiten und prägen das Arbeitsklima. Durch einen gesunden Führungsstil motivieren und binden Sie Ihre Mitarbeiter. Hier bieten sich regelmäßige Weiterbildungen zu diesem Thema an.
» Prüfen Sie beim Recruiting die Passgenauigkeit
Auch dem Recruiting kommt im Fehlzeitenprojekt eine große Bedeutung bei: Stellen Sie neue Mitarbeiter ein, kommt neben den fachlichen Vorausetzungen auch dem sozialen Aspekt eine große Bedeutung zu. Setzen Sie Mitarbeiter auch entsprechend ihrer Stärken ein.
» Zum positiven Betriebsklima mit einer offenen Feedbackkultur
Regelmäßige Mitarbeitergespräche tragen zu einem guten Betriebsklima bei. Ihre Mitarbeiter können hier Sorgen und Stressoren im Unternehmen ansprechen – das erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und schafft eine Vertrauensbasis. Regelmäßige Mitarbeiterumfragen geben Ihnen zudem Hinweise auf Stellschrauben im Unternehmen. Auch nach einer längeren Krankheit bieten sich Rückkehrgespräche an, um die Eingliederung am Arbeitsplatz zu erleichtern.
» Betriebliches Gesundheitsmanagement als Grundstein für gesunde Mitarbeiter
Bieten Sie Ihren Mitarbeitern ein abwechslungsreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement. Damit zeigen Sie, dass Ihnen die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt. Das beweist auch die groß angelegte Wirksamkeitsstudie von machtfit und dem Umfragezentrum Bonn. Ganze 85 % der Beschäftigten empfinden machtfit als Wertschätzung ihres Arbeitgebers. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Mitarbeiterwertschätzung neben flexiblen Arbeitsmodellen und einer offenen Kommunikation vor allem durch ein Betriebliches Gesundheitsmanagement gesteigert werden kann.
» Stärken Sie die Resilienz Ihrer Mitarbeiter
Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Störungen. In Deutschland fehlte im vergangenen Jahr bereits jeder 18. Mitarbeiter aufgrund einer psychischen Erkrankung, also rund 2,2 Millionen Arbeitnehmer (DAK-Psychoreport 2019). Psychische Erkrankungen führen also immer häufiger zu Fehlzeiten. Die Krankheitsdauer ist hier besonders hoch.
Daher gewinnen Prävention und die Förderung der psychischen Gesundheit als Teil eines Betrieblichen Gesundheitsmanagement an Bedeutung – gesunde Mitarbeiter tragen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei. Machen Sie Ihren Mitarbeitern ein umfassendes Angebot, das alle Bewegungstypen und Altersgruppen abholt und einen gesunden Ausgleich zum Arbeitstag schafft. Das erfordert einen hohen Ressourcen- und Administrationsaufwand. Daher empfiehlt sich eine Zusammenarbeit mit einem erfahrenen BGM-Anbieter wie machtfit. Mit vielfältigen Stressmanagement- und Burnout-Präventionskursen von regionalen Studios oder Online-Anbietern wie Selfapy, können Ihre Mitarbeiter ihre eigene Widerstandsfähigkeit steigern.
» Führen Sie ein interdisziplinäres Fehlzeitenprojekt durch
Bei diesem sensiblen Thema ist Ihr Fingerspitzengefühl gefragt. Um das Thema ganzheitlich anzugehen, arbeiten im Projektteam Personalmanagement, Betriebsrat, Gesundheitsmanagement, Betriebsarzt und Führungskräfte aller Ebenen zusammen. Diese Projektgruppe führt Maßnahmen ein und kommuniziert die Projektziele, -instrumente und -ergebnisse an die Mitarbeiterschaft. Bei diesem Thema bietet sich externe Unterstützung an. Ein Moderator kann hier externes Know-how und praktische Erfahrungen aus Fehlzeitenprojekten anderer Unternehmen einbringen.
» Bringen Sie das Thema Gesundheit auf die Agenda
Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter, um das gesundheitsbewusste Verhalten jedes Einzelnen zu stärken. Mit machtfit erhält Ihre Belegschaft beispielsweise regelmäßig Newsletter mit gesunden Rezepten, Entspannungsübungen und Ideen für mehr körperliche Bewegung.
» Gesundheitsförderung im Unternehmen aktiv leben und Fehlzeiten senken
Als Arbeitgeber stehen Ihnen verschiedene Strategien zur Verfügung, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu stärken und den Krankenstand zu reduzieren. Laut dem iga-Report 28 können Unternehmen die Fehlzeiten um ein Viertel senken. Da gesunde Mitarbeiter das Rückgrat erfolgreicher Unternehmen sind, ist es unerlässlich, dass Unternehmen sich um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter kümmern.
Über machtfit
machtfit bringt Mitarbeiter in Bewegung: Deutschlands führende Gesundheitsplattform bietet Unternehmen eine sichere und einfache digitale Lösung für die Stärkung der Mitarbeitergesundheit und der Mitarbeitermotivation.
Unser umfassendes Angebot begeistert Mitarbeiter jeden Alters. Ob Fitness, Wellness, Entspannung oder Ernährung – bundesweit motivieren über 6.500 Partner mit Kursen, Trainingsplänen, Mitgliedschaften und Livestreams die ganze Belegschaft dazu, aktiver und gesünder zu leben. Online oder offline. So machen wir Mitarbeiter zufriedener und Unternehmen erfolgreicher!
2011 gegründet, vertrauen heute über 250 Unternehmen und 300.000 Nutzer in Deutschland auf machtfit. Zu unseren Kunden gehören u. a. Konzerne wie Bayer, Vattenfall, Deutsche Bahn oder Lufthansa.