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Arbeitgebergeberattraktivität im Mittelstand – 5 Praxisbeispiele für ein starkes Employer Branding

Employer Branding im Mittelstand: 5 Beispiele aus der Praxis

Personalmarketing
Der Mittelstand wird oft als Herz der Wirtschaft angesehen – und viele deutsche Mittelständler sind seit Jahrzehnten erfolgreiche Weltmarktführer in ihrer Sparte. Doch wenn das Image und die Arbeitgeberattraktivität wenig Priorität im Unternehmen genießen, rücken irgendwann keine neuen Talente mehr nach.

Lukrative Stellen bleiben unbesetzt und die Erfolgsstory der Firma kann nicht länger fortgeführt werden. Zumal Geld zur Rekrutierung und Mitarbeiterbindung der Generation Y und Z längst nicht mehr ausreicht, um sie zur Bewerbung zu bewegen. Deswegen ist ein starkes Employer Branding für mittelständische Unternehmen unersetzlich.

 

Employer Branding essentiell für Erfolge

Warum entscheiden sich Bewerber im Zuge der Jobsuche schlussendlich für ein bestimmtes Unternehmen? Nicht allein wegen des Unternehmenserfolgs und des Gehalts, sondern auch wegen seiner Besonderheiten. Spezielle Benefits sind in Zeiten des Fachkräftemangels gefragt. Flexibilität, Work-Life-Balance und der Fokus auf Gesundheit punkten noch vor der geografischen Ansiedlung oder einem üppigen Gehalt. Der Begriff des Employer Branding rückt im Zuge dessen in den Vordergrund. Das dahinterstehende Prinzip, die Arbeitgebermarke ansprechend zu präsentieren, umschreibt Maßnahmen und vor allem Marketingkampagnen, die das Unternehmen darstellen und für Außenstehende attraktiv wirken lassen. Die Zielgruppe sollte dabei nicht nur den Kundenstamm, sondern auch potenzielle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen umfassen.1 Aber: Employer Branding erfolgreich umzusetzen, ist gar nicht so leicht. Daher ist die erste Aufgabe auf dem Weg zum erfolgreichen Employer Branding, die eigenen Benefits und Vorzüge in der Firma zu kennen.2

 

Eine Unternehmensanalyse deckt Benefits und Potenziale auf

Bei der Suche nach diesen Benefits sollte sich jedes mittelständische Unternehmen fragen, wofür es steht, welches Image es ausstrahlen möchte und welche Ziele in- und extern verfolgt werden. Zu internen Zielen zählen beispielsweise die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeitermotivation, weniger Krankentage durch Gesundheitsmaßnahmen oder eine flache Hierarchie, die für ein partnerschaftliches Miteinander und eine angenehme Arbeitsatmosphäre stehen kann. Externe Ziele betreffen die Attraktivität für Kunden, die Unterscheidung von Wettbewerbern durch spezielle Vorteile und der Blick auf neue Talente, die unbesetzte Jobs annehmen.

 

Employer Branding im Mittelstand: 5 Tipps und Praxisbeispiele

Wie konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität aussehen können, zeigen die folgenden fünf Beispiele aus dem Mittelstand. Dabei wird auch klar, dass der Fokus je nach Branche, Standort und Firmenziel ganz unterschiedlich gesetzt werden kann.

1. Bei Recruiting auf Ehrlichkeit und Authentizität setzen

Die Recruitingmaßnahmen stehen im Mittelpunkt des Employer Branding. Die Kampagnen zur neuen Mitarbeitergewinnung sollen schließlich die viel umkämpften jungen Talente von dem Unternehmen überzeugen. Werbevideos mitten aus dem Unternehmensalltag, am besten von bereits beschäftigten Mitarbeitern für potenzielle Arbeitnehmer, schaffen Einblicke und vermitteln Authentizität. Die Videos und Kampagnen sollten dabei auf die Zielgruppe ausgerichtet sein, das Unternehmen genau so zeigen, wie es ist und nichts beschönigen – anderenfalls leidet die Glaubwürdigkeit. Zudem ist es auch empfehlenswert, dass die Firma die ursprüngliche Leidenschaft, die einst zur Gründung geführt hat, in die Kampagne einfließen lässt und so neue Gesichter dafür begeistern kann.1

Praxisbeispiel: Für ihr Employer Branding wählte die über 550 Mitarbeiter beschäftigende Herbert Gruppe ein exakt solches Video. Dieses wurde mit Hilfe der Beschäftigten vor Ort entwickelt und zeigt das Unternehmen auf eine sympathische und mitarbeiternahe Weise. Dabei wurden sowohl länger beschäftigte Angestellte als auch neue Kollegen befragt. Ziel der Employer Branding Kampagne war für die Herbert Gruppe, dass alle wichtigen Informationen für potenzielle, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf einen Klick zur Verfügung standen. Sie sollten übersichtlich dargestellt und leicht abrufbar sein.4

 

2. Flexibilität im Unternehmen ermöglichen

Maßnahmen rund um eine gesunde Work-Life-Balance, wie etwa flexible Arbeitszeiten, Gleitzeit oder die Arbeit im Home Office, stehen bei der jungen Generation ebenfalls hoch im Kurs.² Durch die fortschreitende Digitalisierung werden diese Arbeitszeitmodelle in den meisten Unternehmen möglich gemacht. Gerade für Mitarbeiter an Standorten, an denen die Firma noch nicht vertreten ist, kann sich ein solches Modell lohnen – und eine eigentlich zu weit entfernte Stelle doch interessant machen. Auch fungiert ein digitaler Arbeitsplatz als Bindeglied zwischen verschiedenen Niederlassungen.

Praxisbeispiel: Die Bremer Landesbank wollte die eigenen Service-Zeiten im Zuge der Digitalisierung weiter ausbauen. Das punktete bei den Kunden, doch stellte das Kollegium vor eine Herausforderung. Mehr Zeit für die Kunden, aber trotzdem keine Überstunden – das war das erklärte Ziel des Kreditinstitutes. Dieses wurde schließlich durch die Etablierung flexibler Arbeitszeiten ermöglicht. Eine Form der Wahlarbeitszeit steht den Mitarbeitern seither zur Verfügung. Bestimmte Aufgaben müssen zu bestimmten Zeiten erfüllt werden, alle anderen sind frei einteilbar.5 Das erlaubt eine ausgeglichenere Work-Life-Balance und die Arbeitszeit gemäß der eigenen, inneren Uhr – was auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat.

 

3. Individuelle Förderung von Mitarbeitern etablieren

Perspektiven für die eigene Wissenserweiterung und Weiterbildung machen ein Unternehmen aus dem Mittelstand attraktiv. Die Maßnahmen können ganz unterschiedlich ausfallen, beispielsweise Fremdsprachenkurse oder informative Seminare zur fortschreitenden Digitalisierung umfassen. Auch die Aussicht, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln und aufzusteigen, ist für jüngere Generationen im Mittelstand ansprechend.2 Ein sicherer Arbeitsplatz mit der Aussicht auf eine jahrelange Beschäftigung, die idealerweise wachsende Verantwortung oder weitere Aufgabengebiete bereit hält, steigert die Arbeitgeberattraktivität. Und die Motivation der Mitarbeiter wird durch die Wissenserweiterung ganz nebenbei am Leben erhalten.

Praxisbeispiel: Die Software-Entwicklungsfirma codecentric AG hat den hohen Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit zum Anlass genommen, ein so genanntes »4+1 Modell« zu etablieren.6 Hinter diesem verbirgt sich das Prinzip, dass vier Werktage für die eigentliche Arbeit genutzt werden, während der fünfte im Zeichen der Weiterbildung steht. Ob es sich dabei um einen internen Austausch mit Kollegen oder ein Seminar handelt, ist weitestgehend frei zu entscheiden. Auch bietet dieser Tag die Chance, eigene Ideen zu kommunizieren.7 Während die Mitarbeiter hier von einer konkreten Wissenserweiterung profitieren, gewinnt das Unternehmen durch eine höhere Kompetenz der Angestellten und somit letztlich durch ein maximal zufriedenstellendes Arbeitsergebnis. Auch zeigte die rasante Entwicklung der Mitarbeiterzahl der codecentric AG, dass dieses mittelständische Unternehmen einiges richtig macht.6

 

4. Arbeitsumfeld optimieren

Ein ergonomisches, ansprechendes Arbeitsumfeld ist meist schon mit einem geringen Budget umsetzbar. Kleine Aufmerksamkeiten wie kostenfreie Getränke oder leckere, gesunde Speisen im Büro sorgen nicht nur für eine entspannte Atmosphäre, sondern bieten den Angestellten auch die Möglichkeit, sich am Arbeitsplatz gesund zu ernähren. Ergonomische Büromöbel sind die nächste Stufe. Selbst eine Umpositionierung des Bildschirms, sodass keine Reflexionen durch das Fenster darauf erscheinen, kann die Ergonomie und somit das Wohlbefinden schon steigern.8 Büropflanzen verbessern zusätzlich den Sauerstoffgehalt in der Luft und wirken optisch ansprechend auf die Mitarbeiter.

Praxisbeispiel: Die Merifond GmbH vertreibt eigene Software-Lösungen, darunter eines der größten Kundenbindungsprogramme Europas.9 Dass nicht nur die Kunden bei dem mittelständischen Unternehmen eine hohe Priorität genießen, zeigen die vielen kleinen Maßnahmen rund um ergonomisches und entspanntes Arbeiten. Dazu gehören hochwertige Bürostühle, höhenverstellbare Tische und die wöchentliche Obstlieferung. Kostenloses Wasser steht ebenso zur Verfügung wie die Spielmöglichkeit an einem Kicker in der Pause. Abgerundet werden diese Aufmerksamkeiten durch gleich zwei Weihnachtsfeiern, die einmal mit Familien und einmal ohne durchgeführt werden und das Miteinander des Kollegiums fördern.10

 

5. Individuelle Gesundheitsmaßnahmen

Mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement zeigen Arbeitgeber, dass ihnen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt. Dafür sollten verschiedene Maßnahmen zur Vorbeugung von physischen und psychischen Erkrankungen angeboten werden. Dieser Aufwand lohnt sich: Die groß angelegte BGM-Wirksamkeitsstudie von machtfit und dem Umfragezentrum Bonn zeigt, dass 40 % der Beschäftigten seit der machtfit-Registrierung mehr Sport treiben und sich fitter und wohler fühlen. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter ernährt sich außerdem bewusster und mehr als ein Viertel der Befragten fühlt sich weniger gestresst. Außerdem empfinden 85 % der Mitarbeiter machtfit als Wertschätzung des Arbeitgebers und ein Drittel der Arbeitnehmer fühlt sich durch das Gesundheitsangebot sogar stärker an seinen Arbeitgeber gebunden.

Praxisbeispiel: Die Total Deutschland GmbH wollte mit seinem Betrieblichen Gesundheitsmanagement so viele deutsche Standorte und Mitarbeiter wie möglich erreichen. Der Mineralölkonzern entschied sich daher für die Zusammenarbeit mit machtfit. Mit der digitalen Gesundheitsplattform und einer passenden App profitieren Mitarbeiter von einem starken deutschlandweiten Netzwerk aus über 5500 Gesundheitspartnern. Mit einem eigenen Zugang können sich die Arbeitnehmer so über die machtfit-Plattform jederzeit ein passendes Gesundheitsangebot buchen. Dabei werden mit den verschiedenen Bereichen Entspannung, Ernährung, Bewegung und Suchtprävention alle Altersgruppen und Bewegungstypen angesprochen. Auch bei Total hat diese Möglichkeit zum Erfolg verholfen: Inzwischen sind mehr als 90 % der Mitarbeiter auf der machtfit-Plattform registriert und über die Hälfte haben bereits ein Angebot gebucht. Neben der Gesundheit und Zufriedenheit der bestehenden Mitarbeiter stärkt die Zusammenarbeit mit machtfit aber auch das Employer Branding von Total:

»Wir bewerben unsere Zusammenarbeit mit machtfit in Vorstellungsgesprächen und auf der Webseite sehr stark, da Mitarbeter inzwischen einen viel stärkeren Fokus auf einen attraktiven Arbeitstag mit integrierten Sportmöglichkeiten legen. Die Menschen werden viel gesundheitsbewusster und durch machtfit haben wir als Arbeitgeber an Attraktivität gewonnen.« Sarah Reuter, Personalreferentin, TOTAL Deutschlang GmbH

Mehr dazu lesen Sie im Interview mit der Personalreferentin Sarah Reuter von Total.

 

Fazit: Gezielte Employer Branding Maßnahmen, hoher Benefit

Um das Employer Branding und die Arbeitgeberattraktivität zu steigern, bedarf es auch in mittelständischen Unternehmen keiner großen, aufwändigen Maßnahmen. Die meisten Firmen haben bereits besondere Benefits, die es lediglich zu finden bzw. ansprechend darzustellen gilt. Für alle anderen bergen Betriebliche Gesundheitsmanagement Anbieter wie machtfit oder kleine Aufmerksamkeiten im Büroalltag Chancen, die Attraktivität zu steigern. Wichtig ist aber, auch wirklich damit anzufangen und die Maßnahmen nicht länger aufzuschieben. Dann blicken die Mittelständler dem möglichen Fachkräftemangel entspannt entgegen und kommunizieren im Kampf um die besten Talente einen klaren Wettbewerbsvorteil.

 

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