AOK-Fehlzeiten-Report belegt: Weniger Fehlzeiten durch sinnvolle Arbeit und Gesundheitsmanagement
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat für eine repräsentative Erhebung über 2.000 Erwerbstätige befragt.1 Die Ergebnisse sind im Fehlzeiten-Report 2018 mit dem Schwerpunkt »Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit« erschienen. Die Erwerbstätigen wurden nach dem erlebten Sinn bei ihrer Tätigkeit gefragt. Konkret ging es dabei um den persönlich empfundenen Zusammenhang zwischen ihrem Gesundheitszustand und ihrem Sinnerleben bei der Arbeit.
Das WIdO hat auch erfragt, was den Menschen am Arbeitsplatz besonders wichtig ist. Helmut Schröder, der stellvertretende Geschäftsführer der WIdO und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Report 2018, macht deutlich:
»Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sowie das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, sind Beschäftigten deutlich wichtiger als ein hohes Einkommen.«
Das Sinnerleben bei der Erwerbsarbeit
Das Sinnerleben bei der Arbeit ist ein Aspekt intrinsischer Motivation, also einer Motivation von innen heraus. Es hängt mit Erfahrungen von Wirksamkeit des eigenen Handelns, Erfolg, Anerkennung und mit der Sichtbarkeit der Arbeitsergebnisse zusammen.2 Das Sinnerleben ist also nicht gleichzusetzen mit Spaß bei der Arbeit und muss auch nicht zwingend mit einem gesellschaftlichen Nutzen verbunden sein. Von besonderer Bedeutung für das Sinnerleben der Befragten sind die Kooperation im Unternehmen und die Wertschätzung bei der Arbeit.3 Zur Kooperation im Unternehmen zählen dabei sowohl der Umgang mit Kollegen als auch das Verhältnis zu Vorgesetzten.
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Der Einfluss auf Gesundheit und Fehlzeiten
Das Sinnerleben hat großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Unternehmensbindung und die Gesundheit der Beschäftigten. Anders formuliert: Die eigene Arbeit als bedeutsam wahrzunehmen und sich mit dem Unternehmen zu identifizieren hebt die Frustrationstoleranz bei der Arbeit an.
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Einfluss des Sinnerlebens auf die Fehlzeiten
Nach eigenen Angaben fehlten die Befragten durchschnittlich 12,1 Tage im vergangenen Jahr krankheitsbedingt am Arbeitsplatz. Passen der eigene Anspruch an das Sinnerleben im Beruf und die Wirklichkeit in der Wahrnehmung des Beschäftigten gut zueinander, kommt es nur noch zu 9,4 krankheitsbedingten Fehltagen. Bei sehr geringem Sinnerleben, also wenn sich der Anspruch an die Sinnhaftigkeit und die Arbeitsrealität stark voneinander unterscheiden, liegen die Fehlzeiten mit 19,6 Tagen mehr als doppelt so hoch. Somit fehlen Mitarbeiter, die ein Sinnerleben und eine innere Motivation für ihre Arbeit empfinden, knapp 25 % weniger als der Durchschnitt der befragten Teilnehmer.
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Hoher Krankenstand bei Pflegekräften
Auffällig ist der hohe Krankenstand bei den Pflegekräften: mit 24 krankheitsbedingten Fehltagen (6,8 %) liegt die Pflegebranche deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Das Sinnerleben durch den gesellschaftlichen Nutzen reicht also scheinbar nicht aus, um die negativen Auswirkungem der hohen Belastung durch Zeitdruck und nicht verlässliche Arbeitszeiten auszugleichen.
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Einfluss des Sinnerlebens auf jobbedingte körperliche und psychische Beschwerden
Durchschnittlich berichten 38,1 % der Befragten von Rücken- und Gelenkschmerzen und 35,9 % von Erschöpfung. Bei hohem Sinnerleben berichten nur noch 34 % von Rücken- und Gelenkschmerzen und 33,2 % von Erschöpfung. Bei geringem Sinnerleben berichten 54,1 % über Rücken- und Gelenkschmerzen und 56,5 % über Erschöpfung. Für das Sinnerleben der Befragten sind die Kooperation im Unternehmen und die Wertschätzung durch den Arbeitgeber besonders wichtig. Hier gibt es jedoch eine Diskrepanz: 96,8 % der Befragten äußern, dass es ihnen wichtig ist, dass ihr Unternehmen hinter ihnen steht. Nur 69,3 % der Befragten finden allerdings, dass dies tatsächlich der Fall ist.
Was bedeuten die Ergebnisse aus dem Fehlzeiten-Report für Unternehmen?
Die wichtigste Erkenntnis für Unternehmen aus dem Fehlzeiten-Report 2018 besteht darin, dass sie das Sinnerleben ihrer Beschäftigten in den Fokus rücken und fördern müssen. Denn Erwerbstätige haben heute viele Wahlmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Um gute Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen zu binden, neue Fachkräfte zu gewinnen und die Gesundheit der Belegschaft zu erhalten, ist ein möglichst hohes Sinnerleben bei der Arbeit erforderlich.
Betriebliches Gesundheitsmanagement steigert das Sinnerleben
Mit modernem Betrieblichen Gesundheitsmanagement können Unternehmen das Sinnerleben von Beschäftigten durch authentische Wertschätzung steigern. Wie in der BGM-Wirksamkeitsstudie von machtfit und dem Umfragezentrum Bonn nachgewiesen, erleben 85 % der machtfit-Nutzer das Angebot als echte Wertschätzung durch ihren Arbeitgeber. Ganze 33 % fühlen sich durch machtfit stärker an ihr Unternehmen gebunden. Laut der Gallup-Studie ist dies sonst nur bei 15 % der Beschäftigten der Fall ist. Mit machtfit können Unternehmen über eine eigene digitale Plattform und eine dazugehörige App unternehmensinterne Gesundheitsmaßnahmen organisieren. Zusätzlich können Mitarbeiter über die Plattform auf Angebote von über 5.500 machtfit-Gesundheitspartnern aus den Bereichen Bewegung, Entspannung, Ernährung und Suchtprävention zugreifen und diese einfach und direkt online buchen.
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Quellen
- AOK Bundesverband (2018) »Pressemitteilung: Sinnerleben im Beruf hat hohen Einfluss auf die Gesundheit« URL: https://aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2018/index_20972.html [06.11.2018]
- Hardering F et al (2015) Sinn der Arbeit und sinnvolle Arbeit: Zur Einführung. Arbeit – Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik 24:3-12
- Waltersbacher A, Zok K, Böttger S, Klose J (2018) Sinnerleben bei der Arbeit und der Einfluss auf die Gesundheit. In: Badura B, Ducki A, Schröder H, Klose J,meyer M (Hrsg) Felzeiten-Report 2018. Springer, Berlin, S. 23
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