Hohe Fehlzeiten belasten Unternehmen: So können Sie Fehlzeiten reduzieren
Betriebswirtschaftlich betrachtet stellen Fehlzeiten Kosten dar; sie sollten aber auch als Indikator für das Betriebsklima gesehen werden: Wird dies als negativ wahrgenommen, können Fehlzeiten steigen – je niedriger diese sind, desto besser also. Für den Arbeitgeber bedeutet die Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter auch eine Lohnfortzahlung ohne Gegenleistung. Bei den Kollegen kommt es häufig zu Mehrarbeit und der Leistungsdruck und die Unzufriedenheit steigt. Dies wiederum kann einen negativen Einfluss auf das Betriebsklima haben.
Um den Krankenstand zu reduzieren, gibt es verschiedene Strategien. Als Führungskraft sollten Sie den Krankenstand in Ihrem Bereich stets im Blick behalten. Nur wenn Sie die genauen Ursachen kennen, können Sie die Fehlzeitenquote erfolgreich reduzieren.
Definition, Arten und Analyse der Fehlzeiten
Unter dem Begriff Fehlzeiten versteht man die in Stunden oder Tagen gemessene Abwesenheit der Mitarbeiter vom Arbeitsplatz. Nicht zu den Fehlzeiten zählen gesetzlich oder vertraglich vereinbarte Abwesenheiten wie z. B. Urlaub. Fehlzeiten führen dazu, dass Mitarbeiter ihre Arbeitsleistung nicht erbringen können.
- motivationsbedingte Abwesenheiten (auch Absentismus genannt)
- krankheitsbedingte Fehlzeiten
- sonstige Fehlzeiten, z. B. Zusatzurlaub, Fortbildung
Krankenstand in Deutschland steigt weiter
Die AOK hat festgestellt, dass sich der Trend zu steigenden Fehlzeiten weiter fortsetzt: Der Fehlzeiten Report 2019 zeigt auf, dass AOK-Versicherte durchschnittlich 19,9 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung am Arbeitsplatz gefehlt haben. Die häufigsten Gründe waren Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Auffällig ist der stark steigende Anteil psychischer Erkrankungen bei den Arbeitsunfähigkeiten.
Berechnung der Fehlzeitenquote und Analyse der Gründe
Unternehmen sollten die Fehlzeiten regelmäßig berechnen und bei einem Anstieg analysieren, in welchen Bereichen der Krankenstand gestiegen ist. Die Abwesenheitsquote (oder Fehlzeitenquote) können Unternehmen mit der folgenden Formel ermitteln:
Wichtig hierbei ist, Auffälligkeiten in den einzelnen Bereichen eines Unternehmens zu ermitteln und die Führungskräfte im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen für das Thema zu sensibilisieren. Um Veränderungen zu erkennen, sollten Sie Vergleichszeiträume heranziehen.
Folgende Merkmale sollten Sie als Unternehmen in die Analyse einbeziehen:
- Alter, Geschlecht
- Betriebszugehörigkeit
- Qualifikation, Tätigkeit
- Organisationseinheit (z. B. Zugehörigkeit zu einer Abteilung)
- Gehaltsgruppe
Strategien zur Reduzierung von Fehlzeiten
Die negativen Folgen von Fehlzeiten sind enorm, daher wird ein systematisches Konzept benötigt, um diese erfolgreich zu senken. Weiterhin sollte ein interdisziplinäres Team hieran beteiligt sein. Neben einer gesunden Führung sind auch eine gute Arbeitsorganisation und ein wertschätzender Umgang miteinander wichtig.
Um Fehlzeiten in Ihrem Unternehmen zu reduzieren, müssen Sie die Ursachen kennen und beseitigen. In der Praxis haben sich Mitarbeiterbefragungen bewährt – so erhalten Sie zunächst qualitatives Feedback. Als Unternehmen sollten Sie weitere Ansätze wählen, um Fehlzeiten zu reduzieren: Diese Maßnahmen können isoliert oder kombiniert eingesetzt werden – eine Kombination erzielt jedoch bessere Ergebnisse.
Folgende Maßnahmen zur Reduzierung von Fehlzeiten stehen zur Verfügung:
- Ein Fehlzeitenbrief betont, wie wichtig es ist, dass der Mitarbeiter anwesend ist und appelliert an seine Solidarität.
- In einem Rückkehr– oder Fehlzeitengespräch können Schwachstellen im Unternehmen aufgedeckt werden.
- Der Arbeitsplatz und die –inhalte sollten motivational ansprechend gestaltet werden. Der AOK Fehlzeiten Report 2018 belegt, dass Arbeitnehmer, die ihre Arbeit als sinnvoll erleben, seltener krank sind.
- Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) hat das Ziel, Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen. Der Arbeitsplatz der betroffenen Beschäftigten soll erhalten werden. Im weiteren Sinne geht es um ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zum Schutz der Gesundheit. Die Rechtsgrundlage findet sich im Sozialgesetzbuch.
Kooperation mit Krankenkasse bei der Fehlzeitenanalyse
Durch eine Kooperation mit einer Krankenkasse können Sie den Erkenntnisgewinn erhöhen: So erfahren Sie, welche Krankheitsbilder in Ihrem Betrieb vorherrschen und Sie können sich mit anderen Unternehmen aus der Region oder Ihrer Branche vergleichen. Hier können Sie erfolgversprechende Maßnahmen ableiten, um Fehlzeiten zu reduzieren.
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