Mentale Gesundheit – die größte Herausforderung des New Works?
Das Wichtigste in Kürze:
- Durch Corona und andere Krisen verschärfen sich die Belastungen in unterschiedlichsten Lebensbereichen.
- Es ist wichtig, präventiv an Stressoren und Ressourcen zuarbeiten, um mentale Belastung vorzubeugen.
- Für Führungskräfte ist es essenziell Warnsignale frühzeitig zuerkennen und das Thema mentale Belastung offen anzusprechen.
- Unternehmen müssen die psychische Gesundheit aktiv zum Thema machen und in das Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren.
Daher ist der Handlungsdruck auf Arbeitgebende besonders hoch die Mitarbeitergesundheit zu stärken und psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Ein vielfältiges und flexibles Betriebliches Gesundheitsmanagement und passende Angebote sind jetzt besonders wichtig.
Warum gerade jetzt?
Durch Corona verschärfte sich die Belastung für Menschen aller Altersklassen in unterschiedlichsten Lebensbereichen. Zum Einem im Privaten, durch Homeschooling, fehlende Kinderbetreuung oder Pflege der Angehörigen und die mangelnden sozialen Kontakte sowie die Angst vor einer Infektion und den möglichen Folgen. Zum Anderen die Ungewissheit im beruflichen Bereich, etwa durch die Angst vor Kündigung, ständige Kurz- oder häufige Mehrarbeit.
Hinzukamen eine schnelle Umstrukturierung und neue Anforderungen durch Homeoffice und Digitalisierung. Die Arbeitswelt hat sich dadurch grundlegend verändert. Mobiles Arbeiten hat dabei viele Vorteile aber auch Nachteile mit sich gebracht. Einerseits kann Homeoffice zu einer besseren Work-Life-Balance führen, andererseits kann das Gefühl einer dauernden Erreichbarkeit eine psychische Belastung bedeuten. Hinzukommt das die soziale Interaktion mit Kolleg:innen im mobilen Arbeiten deutlich reduziert ist. Durch den fehlenden Austausch am Arbeitsplatz sind mögliche Probleme der Mitarbeitenden für die Führungskräfte oft schwerer zu erkennen.
On top müssen wir uns mit Krieg, Klimakrise und steigenden Preisen auseinandersetzen. Das wir dadurch überfordert sind und unsere mentale Gesundheit darunter leidet, ist verständlich. Es ist klar, dass sich dies auch auf unsere Arbeitsleistung, Motivation, Fehlzeiten aber auch mögliche Kündigungen auswirkt.
Welche Arten von Belastungsfaktoren gibt es im Arbeitsumfeld?
Unter psychischen Belastungsfaktoren versteht man in den Arbeitswissenschaften alle Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken. Dies sind alle Faktoren, die das Denken, Fühlen und Verhalten bei der Arbeit beeinflussen. Damit unterscheidet sich die Verwendung des Wortes »Belastung« in den Arbeitswissenschaften von der Verwendung im Alltag. Im privaten Kontext geht es bei der Begrifflichkeit meist um etwas was uns negativ belastet. Der Begriff wird aber in den Arbeitswissenschaften neutral formuliert. Denn psychische Belastungen können in ihrer Wirkung negativ, aber auch positiv sein. Im Fall von negativen Auswirkungen spricht man von Fehlbeanspruchungen. Nehmen diese zu, leidet die mentale Gesundheit.
Arbeitsbedingte Fehlbeanspruchungen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:
- Arbeitsumgebung: Gestaltung des Arbeitsplatzes, Lichtverhältnisse, Raumklima und Lautstärkebelastung usw.
- Arbeitsorganisation: Handlungsspielräume der Beschäftigten, Zeitvorgaben für verschieden Tätigkeiten, Gestaltung von Arbeitsmodellen, aber auch Gestaltung der Pausen und Teamzusammensetzung
- Arbeitsinhalte und –aufgaben: Art der Aufgaben (eintönige Aufgaben vs. zu große Veantwortung) und der daraus resultierneden Unter- oder Überforderung
- Soziale Faktoren: Verhalten von Mitarbeitenden und Führungskräften, Umgang und Kommunikation im Unternehmen
- Arbeitsformen: befristete Arbeitsverträge, ständige Erreichbarkeit auch in der Freizeit
Wie wirkt sich eine Fehlbeanspruchung auf Mitarbeitende aus?
Wenn mehr von uns gefordert wird als wir leisten können, kommt es zu Stress. Stress ist ein Negativzustand, der aus der Bewertung einer Situation entsteht. Er wird durch Stressoren ausgelöst, und durch Ressourcen, also Schutzfaktoren, beeinflusst. Wird der Mitarbeitende ständig fehlbeansprucht kommt es zu einer Vielzahl an Stressoren, sind die Schutzfaktoren, die Ressourcen aufgebraucht kommt es zu einer mentalen Belastung.
Stress sollte daher kein Dauerzustand sein: ständig andauernder Anspannung ohne die Möglichkeit zwischendurch die Ressourcen zufüllen und sich zu erholen, macht krank! Daher ist es extrem wichtig präventiv an beiden Stellen anzusetzen: zum einen die Stressoren abbauen und gleichzeitig Ressourcen stärken. Und genau hier kommt Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ins Spiel. Dadurch das sie am Arbeitsplatz im Betrieb eingesetzt wird, können Stressoren direkt am Arbeitsplatz abgebaut werden, zum Beispiel durch Teambuilding-Maßnahmen. Gleichzeitig können Ressourcen wieder gestärkt werden, z.B. durch Sportprogramme oder Entspannungsmethoden.
Mit der Gesundheitsplattform machtfit haben Sie die Möglichkeit Ihren Mitarbeitenden ein ganzheitliches BGF-Angebot zu bieten. Neben einem breiten Angbot an Online- und Offline-Angeboten können Sie auch ihre internen Angebote und Teambuilding-Maßnahmen integrieren. So bündeln Sie alles zentral an einer Stelle.
Wie erkennen Führungskräfte mentale Überlastung?
Besonders wichtig, ist die Früherkennung von mentaler Belastung, so können Langzeitfolgen und durch die Belastung bedingte Erkrankungen verhindert werden. Daher ist es wichtig mögliche Warnsignale zu erkennen. Dazu bedarf es kein medizinsches Fachwissen, denn oft sind die Überlastungen in Verhaltensauffälligkeiten bemerkbar.
Typische körperliche Warnsignale sind zum Beispiel:
- Reiben der Augen,
- langes Massieren der Schläfen oder Stirn,
- wiederholtes Greifen an den Rücken,
- ein auffälliger Gang
Andere Warnsignale sind:
- nachlassendes Engagement
- Desorganisation
- zunehmende Unsicherheit
- allgemeiner Leistungsabfall oder Verlangsamung
- wiederholte Unpünktlichkeit / Unzuverlässigkeit
- verändertes Sozialverhalten (z. B. sozialer Rückzug, übermäßige Gereiztheit)
Treten diese Verhaltensauffälligkeiten kurzfristig oder gelegentlich auf, kann es oft einer vorübergehenden Belastung geschuldet sein. Nehmen diese Signale jedoch häufiger zu und treten regelmäßig oder dauerhaft auf, besteht dringender Handlungsbedarf! Besonders wichtig ist hierbei offene Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Da die mentale Gesundheit immer noch ein sehr sensibles Thema ist, ist es wichtig einen sicheren Raum zu schaffen und den Mitarbeitenden nicht unter Druck zu setzen oder mit Vorwürfen zu konfrontieren. Ein regelmäßiges 1to1- Meeting und Feedbackgespräche ermöglicht es Verhaltensänderungen und Auffälligkeiten zu besprechen.
Was können Unternehmen tun? – 4 Tipps
- Erstellen Sie eine Gefährdungsbeurteilung, um die aktuelle Situation im Unternehmen zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Um den aktuellen Grad der Belastung zu erfassen und Störfaktoren zu ermitteln, eignen sich Mitarbeiterbefragungen, Beobachtungsinterviews und Workshops. Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden dabei so oft es geht in die Entshceidungsprozesse mit ein.³
- Verbessern Sie das Betriebsklima und etbalieren Sie eine gesunde Führung. Achtsame Vorgesetze sowie eine gesunde Unternehmenskultur sind für das Wohlbefinden der Belegschaft besonders wichtig. Achten Sie darauf das der Führungsstil im Unternehmen sowie die Feedback- und Fehlerkultur über alle Abteilungen hinweg zur Motivation beiträgt und Stressoren verhindert werden.
- Machen Sie mentale Gesundheit zum Thema. Damit senken Sie die empfundene Stigmatisierung und Mitarbeitende fühlen sich wohler über Belastungen zu sprechen. Führen Sie beispielsweise eine Sprechstunde der psychichen Gesundheit ein oder veranstalten Sie einen thematisch passenden Gesundheitstag, mit Informationsangeboten und Workshops.
- Schaffen Sie ein induviduell nutzbares Angebot. Ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement kann zusätzlich dabei helfen Akzeptanz und Relevanz für des Thema mentale Gesundheit zu schaffen. Dabei ist es allerdings wichtig ein vielfältiges Angebot zu bieten, denn nicht jeder braucht das Gleiche, um Entspannung zu finden. Darum sind verschiedene Maßnahmen von Bootcamp über Cycling bis zu Yoga sinnvoll. So wird ein starkes Betriebliches Gesundheitsmanagement auch für die mentale Gesundheit zur essentiellen Maßnahme im Unternehmen.
Quellen
1. https://www.dguv.de/de/praevention/themen-a-z/psychisch/index.jsp
3. https://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/was-koennen-unternehmen-gegen-psychische-erkrankungen-tun_94_446112.html
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