Neue Arbeitszeitmodelle im Überblick: Welches Modell stärkt Gesundheit und Produktivität am meisten?
Die schon seit den 1960er Jahren praktizierte 40-Stunden-Woche wird immer häufiger infrage gestellt. Ist sie überhaupt noch zeitgemäß? Neue wissenschaftliche Untersuchungen und alternative Arbeitszeitmodelle lassen daran Zweifel aufkommen.
Zu viel Arbeit macht krank
Wer zu viel arbeitet, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Das ergab eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, die im Mai dieses Jahres veröffentlicht wurde.1 Die Analyse der globalen Daten zeigte unter anderem, dass eine Wochenarbeitszeit von 55 Stunden oder mehr das Risiko für einen Schlaganfall um etwa 35 % und das Risiko für eine tödliche Herzerkrankung um 17 % erhöhen kann. Und trotzdem sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen länger arbeiten.
Aber auch eine 40-Stunden-Woche scheint die Gesundheit gefährden zu können. So haben australische Forschende herausgefunden, dass eine Wochenarbeitszeit von mehr als 39 Stunden das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.2 Darüber hinaus habe sich das arbeitsbedingte Erkrankungsrisiko durch die Corona-Pandemie auch hierzulande erhöht, da wegen der zunehmenden Nutzung von Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, heißt es bei der WHO. Umso wichtiger ist es, alternative Arbeitszeitmodelle zu erwägen.
Beispiele für neue Arbeitszeitmodelle
Angesichts der gesundheitlichen Risiken, die zu viel Arbeit mit sich bringt, wurden und werden in einzelnen Ländern unterschiedliche alternative Arbeitszeitmodelle ausprobiert. Die bekanntesten sind die 4-Tage-Woche und die Teilzeit-Arbeit (6 statt 8 Stunden täglich).
Die 4-Tage-Woche
Statt 5 Arbeitstagen pro Woche nur noch an 4 Tagen zu arbeiten und dabei das gleiche Gehalt zu beziehen – dieser Traum wurde für 2.500 Beschäftigte während einer Studie in Island Realität. Die Teilnehmer:innen waren in Krankenhäusern, Kindergärten und anderen sozialen Berufen tätig. Die Ergebnisse waren eindeutig: Mit der Verringerung der Wochenarbeitszeit von 40 Stunden auf 35-36 Stunden an 4 Tagen konnte die Produktivität auf dem gleichen Niveau gehalten oder sogar verbessert werden.3 Gleichzeitig berichteten die Beschäftigten von einer besseren Work-Life-Balance und weniger Stress. Ähnlich positive Erfahrungen machten Medienberichten zufolge auch andere Unternehmen, zum Beispiel Microsoft Japan.4
Teilzeit: 6 statt 8 Stunden täglich
Ein anderes Arbeitszeitmodell ist die Verkürzung der täglichen Arbeitszeit von 8 auf 6 Stunden, wie sie bereits teilweise in Schweden realisiert wird. Vor allem Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen profitieren von dem neuen Arbeitszeitmodell, das sich durch eine höhere Produktivität und Arbeitszufriedenheit, sowie einen geringeren Krankenstand der Belegschaft auszeichnet.5 Es zeigt sich, dass zufriedenere Beschäftigte effektiver und produktiver sind, wie zahlreiche Studien belegen.
Flexibles Arbeiten
Darüber hinaus sind noch weitere Arbeitszeitvarianten denkbar, zum Beispiel eine maximale Flexibilisierung bei Tätigkeiten, die keinen Kundenkontakt oder ähnliches erfordern. Allerdings steigt mit zunehmender Flexibilität auch das Risiko, dass die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit verschwimmen, was wiederum der physischen und psychischen Gesundheit schadet. Deshalb sollten Unternehmen und Personalverantwortliche sehr genau auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Beschäftigten achten und ihrer Fürsorgepflicht nachkommen – auch und gerade bei einer Flexibilisierung der Arbeitszeit.
Was wünschen sich Beschäftigte in Deutschland für Arbeitszeiten?
Mitarbeitende in Deutschland bevorzugen vor allem kürzere Arbeitszeiten. Dafür seien sie nach einer Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ durchgeführt wurde, sogar bereit, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Demnach würden Männer im Durchschnitt am liebsten 36 Stunden pro Woche arbeiten und Frauen 29,5 Stunden. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 wollten Männer durchschnittlich noch 39 Stunden und Frauen (2011) noch mehr als 31 Stunden pro Woche arbeiten.6
Zeitlich flexibel die Mitarbeitergesundheit stärken
Mithilfe von Gesundheitsmaßnahmen stärken Sie zusätzlich die Work-Life-Balance Ihrer Belegschaft. Darum sollten sich auch diese an ein flexibles Arbeitszeitmodell anpassen. Das wiederum führt zu glücklichen Mitarbeitenden und mehr Produktivität im Unternehmen.
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So gelingt hybrides Gesundheitsmanagement
Dieser Leitfaden zeigt Ihnen:
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Quellen
- https://www.ilo.org/berlin/presseinformationen/WCMS_792098/lang–de/index.htm
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S027795361730031X
- https://en.alda.is/wp-content/uploads/2021/07/ICELAND_4DW.pdf
- https://www.spiegel.de/karriere/japan-microsoft-fuehrt-vier-tage-woche-ein-a-1294750.html
- https://taz.de/Arbeitszeit-in-Schweden/!5459426/
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